Sa 01.03.1997
Seit Jahren wird für die Rahlgasse im 6. Bezirk eine Fußgängerzone gefordert und auch versprochen. Getan hat sich bis heute nichts. 25 Parkplätze sind wichtiger als 545 SchülerInnen. Doch seit einiger Zeit ist die Rahlgasse eine Hochburg von aktiven SchülerInnen...
Weder GRG Rahlgasse noch die angrenzende Volksschule Gumpendorferstraße haben einen Hof. Dieser Platzmangels ist der Grund für die 12jährigen Bestrebungen, die Rahlgasse in eine Fußgängerzone umzugestalten. Doch mit Hilfe des gewohnten, populistischen Wechselspiels von ÖVP-Bezirksvorsteher Pint konnten Autofahrerlobby u.a. die Schaffung neuen Pausenraums bis jetzt erfolgreich verhindern.
Seine Aussagen reichen von Unterstützung über sanfte Ablehnung bis zur vollkommenen Leugnung sämtlicher Bestrebungen, die in diese Richtung gehen. So versprach der schwarze Bezirkshäuptling einmal vor laufenden ORF-Kameras, sich um die Angelegenheit zu kümmern, ein andermal setzte er seine Unterschrift unter eine Unterschriftenliste. Auch aus dem ständigen Briefwechsel zwischen Schule, Stadtschulrat und Pint ließ sich niemals Ablehnung herauslesen. Welch ein Unterschied zu dem, wie er sich den Anrainern gegenüber verhält, die neben dem Verlust des „Parkplatzes vor der Haustür“ auch eine erhöhte Lärmbelästigung fürchten.
Höchste Zeit also, aktiv zu werden. Neben einer ordentlichen Portion an Aufklärungsarbeit, vor allem bei den Anrainern, planen die JRE-Gruppe Wien Mitte und die SchülerInnen der Rahlgasse Aktionen, um die Forderung nach einer autofreien Rahlgasse endlich durchzusetzen. Angesichts der in drei Wochen gesammelten 800 Unterschriften scheint dies durchaus machbar. Vieles wird jedenfalls davon abhängen, wieviel Unterstützung wir bei den geplanten Diskussions-, Informations- und Kulturveranstaltungen erhalten.