Di 10.11.2009
Mitten in der Wirtschaftskrise sind die Manager-Boni an der Wall-Street binnen eines Jahres um 20% gestiegen. Auch in Österreich müssen nicht alle den Gürtel enger schnallen. 17 der 20 ATX-Unternehmen haben Gewinne von 2008 als Dividende ausgeschüttet – insgesamt 2,2 Milliarden Euro. Aber auch die 246 wichtigsten, nicht an der Börse notierten, Unternehmen Österreichs werden 4,1 von 5,3 Milliarden Euro ausschütten. Laut AK landen 88 Prozent der Gewinne in den Taschen der AktionärInnen. Während sich auf der einen Seite ManagerInnen, GroßaktionärInnen und UnternehmerInnen nicht gerade in Zurückhaltung üben, forden ebendiese genau diese von ArbeitnehmerInnen ein – am Besten in Form von niedrigen bis gar keinen Lohnerhöhungen (oder auch Kürzungen), weiterer Flexibilisierung...
Nulllohnrunde in Salzburg bereits Realität!
Gerade jetzt sind die Gewerkschaften gefordert, um die Interessen der ArbeiterInnen zu verteidigen. Auf der ÖGB-Webseite findet sich ein Nulllohnrundenrechner. Von hohen FunktionärInnen hört man des öfteren "das wird's mit uns nicht geben" – doch in Salzburg wird gerade dem zugestimmt. Die nächsten zwei Jahre wird es für die Landesbediensteten keine Lohnerhöhung geben, obwohl die Leute bereit waren zu kämpfen (100%-iger Streikbeschluss der Beschäftigten des LKH) wurde diese massive Verschlechterung gebilligt.
In die traditionell richtungsweisende Herbstlohnrunde gingen die VerhandlerInnen des ÖGB mit sehr niederen Ansprüchen – ob sie mit noch weniger zurückkommen werden? Ein für die Beschäftigten gutes Ergebnis wird aber gerade vor dem Hintergrund der Krise nicht durch Verhandlungen zu erreichen sein. Von alleine werden die Unternehmer nichts herausrücken. Damit die Reallöhne nicht wie die letzten zehn Jahre stagnieren oder gar wieder sinken, muss der ÖGB in die Offensive gehen und darf vor Streiks als wirkungsvollem und legitimen Kampfmittel der ArbeiterInnenklasse nicht zurückschrecken.