Fr 01.03.2019
Wir eröffneten das Seminar mit einer Diskussion zur Frage des Verhältnisses von sozialistischem Feminismus zu Identity Politics. Nach der Mittagspause ging es weiter mit einem Start in die Debatte zu Sexarbeit und Prostitution. Abgeschlossen wurde das Seminar mit einem Argumentationstraining, bei dem die 17 Teilnehmer*innen von Situationen berichten können, in denen Sie mit gewissen Argumenten konfrontiert waren, mit dem Ziel, in der Gruppe mögliche Antworten und Herangehensweisen zu finden. Man merkte die Aktualität der Themen speziell bei der Diskussion zu Identity Politics. Identity Politics entstanden aus der Bestrebung, die Bedürfnisse von bestimmten unterdrückten Gruppen zu artikulieren. Es ist wichtig für eine Bewegung, spezielle Unterdrückungsformen bestimmter Gruppen anzuerkennen. Der sozialistische Feminismus betont allerdings die Notwendigkeit, aber auch die Chance des gemeinsamen Kampfes der gesamten Arbeiter*innenklasse in all ihrer Vielfalt gegen das auf Unterdrückung basierende kapitalistische System. Identity Politics klammern das jedoch aus und reduzieren uns auf voneinander abgegrenzte Identitäten. Dadurch schaden sie Bewegungen. Wir müssen nicht alleine für unsere jeweiligen Bedürfnisse kämpfen, weil unsere Bedürfnisse einander nicht widersprechen. Wir können es uns nicht leisten, im Kampf um Befreiung unsere gemeinsame Stärke nicht zu nutzen.