Fr 14.06.2013
Trotz aller hohler Phrasen und Wahlkampf-Versprechungen aus dem Parlament steigt die Arbeitslosigkeit immer schneller – im Vergleich zum Vorjahr um 10 %. Dass Österreich im internationalen Vergleich vergleichsweise gut dasteht, liegt daran, dass die Krise uns erst verspätet erreicht – und an den Tricks der österreichischen Politik, durch „Maßnahmen“ und „Schulungen“ die Rate künstlich niedrig zu halten.
Für über 300.000 Menschen ist das AMS die Institution, die ihr Schicksal verwaltet. Wer hofft, im AMS eine effektive Hilfe zum Wiedereinstieg zu finden, wird bald mit der harten Realität konfrontiert: Darum geht es dem AMS nicht. Auch wenn sich individuell BetreuerInnen sicher Mühe geben – die Aufgabe des AMS ist es, Arbeitslose den Launen der UnternehmerInnen und des Arbeitsmarktes gefügig zu machen. End- und sinnlose Kurse, die dich zermürben. Die konstante Angst, als „arbeitsunwillig“ abgestempelt zu werden und Bezüge gesperrt zu bekommen – denn die ohnehin zu niedrige Mindestsicherung ist daran gekoppelt, „für den Arbeitsmarkt zu Verfügung zu stehen“. "Notwendige Dequalifikation" – weil den Markt nicht interessiert, wie du dir dein Leben vorgestellt hast.
Derweilen verstärken die UnternehmerInnen die Angriffe auf die letzten brüchigen Säulen des Sozialstaats. Als Reaktion auf die neuen Statistiken forderte die Industriellenvereinigung allen Ernstes, „Leistung zu entlasten, Erfolgsprämien steuerlich besser zu stellen und die Arbeitszeitflexibilisierung voranzutreiben“.