Mi 15.11.2006
In einer Reihe europäischer Städte fanden an diesem Tag Protestkundgebungen vor den Botschaften Sri Lankas statt und in Columbo selbst wurde ein Protestmarsch organisiert. Die TeilnehmerInnen der Kundgebung in Wien hielten Plakate mit folgenden Slogans
- "Stop
the war! Stop the killing! Die Regierung von Sri Lanka muss gegen die
rassistischen Morde aktiv werden und nicht die Stimmung anheizen"
- "Stop
the war! Stop the killing! Schluß mit der Unterdrückung der tamilischen
Bevölkerung in Sri Lanka"
- "Stop
the war! Stop the killing! Die Regierung in Sri LKanka muss den Nord an
Nadarajah Raviraj aufklären anstatt die Mörder zu decken"
Die AnrainerInnen und PasantInnen wurden per Megafon über den Hintergrund der Kundgebung informiert, die Botschaftsangehörigen erhielten die Infos auch in Englisch. Nach ca. 45 Minuten kamen Vertreter der Botschaft zur Kundgebung und luden und zu einem Gespräch (und Tee) in die Botschaft (ein Vertreter der Stapo hielt es offenbar für notwendig, uns zu begleiten). Nun versuchten der erste und zweite Botschaftssekräter Ransiri Perera und Poshitha
Perera uns davon zu überzeugen, wie friedliebend die sri lankesische Regierung sei, und das die alleinige Schuld für die Situation bei der LTTE liege. Wir wiesen diese extrem einseitige Darstellung zurück, wiesen u.a. auf folgend Tatsachen hin:
- Die Hilfsgüter für die Tsunami-Opfer erreichten zum großen
Teil den besonders hart betroffenen Norden und Nord-Osten der Insel (die
tamilischen Gebiete) nicht, weil die Regierung die Lieferungen zurückhielt.
- Es gibt Vorwürfe gegen den jetzigen Präsidenten, dass er
Tsunami-Hiflsgelder für seinen Wahlkampf missbraucht hat.
- Nicht nur in den tamilischen Gebieten, sondern in ganz Sri
Lanka wird ein Klima der Panik geschürt und mit Repression gegen TamilInnen vorgegangen.
- Der jetzige Präsident betrieb seinen Wahlkampf mit
anti-tamilischen Chauvinismus und erhielt insbesondere aus diesem Bereich
politische Unterstützung.
Als Vertreter der Regierung versuchten die Botschaftsvertreter all diese zu negieren bzw. ignorieren. Offensichtlich war aber, dass ihnen die Proteste sehr unangenehm waren. Insbesondere, da unsere Protestresolution von einer Reihe von Organisationen und Personen unterstützt wurde.