Do 11.09.2014
Die Reichen werden immer reicher, doch das Geld im Börsl von ArbeitnehmerInnen weniger. Das ist Ausdruck der kapitalistischen Normalität: Der Anteil von Working Poor und Arbeitslosigkeit steigen, Löhne stagnieren. 8 % der Erwerbstätigen sind trotz Job armutsgefährdet. Unternehmen versuchen, das Lohnniveau zu drücken, um Profite zu erhalten. Seit der Krise 2008 gibt es nur magere Lohnabschlüsse. Besonders im Niedriglohnsektor (unterste 10 %) sind die jährlichen Lohnzuwächse seit 2008 kontinuierlich gesunken.
Neue Jobs sind meist prekär oder Teilzeit und finden sich v.a. im schlecht bezahlten Handel bzw. Dienstleistungssektor (Zielpunkt z.B. zahlt rund 5,50 Euro netto/Stunde). In der Industrie gehen Jobs verloren. Das trifft nicht nur jene mit niedriger Ausbildung, sondern auch AkademikerInnen, die häufig in Praktika landen.
Ein wichtiger Faktor ist die Untätigkeit des ÖGB. Die Höhe der Löhne ist im Kapitalismus durch das Kräfteverhältnis zwischen ArbeiterInnen und Unternehmen bestimmt. In Jahren als gekämpft wurde, gab es bessere Abschlüsse – z.B. bei den Metallern. Der ÖGB darf sich nicht mit Abschlüssen um die Inflation zufriedengeben. Außerdem brauchen wir einen Mindestlohn von 1700,- brutto. Das Geld ist da: 2007-2010 stiegen die Managementgehälter um 19,6 % – jene der Beschäftigten nur um 10,4 %. In den USA machen Fastfood-ArbeiterInnen vor, wie man einen ordentlichen Mindestlohn erkämpft – durch Bewegungen, Streiks und den Aufbau politischer Alternativen! Wenn der Kapitalismus sich unsere Forderungen nicht leisten kann – dann können wir uns den Kapitalismus nicht leisten!