Di 25.11.2014
Bis vor wenigen Jahren hatten Wissens- und KulturvermittlerInnen in den Bundesmuseen völlig unsichere Jobs. Ein besonderer Skandal in diesem (halb)staatlichen Bereich, da in Sonntagsreden gern die Bedeutung von Kultur beschworen wird. Einiges hat sich seitdem gebessert (z.B. Anstellungsverhältnisse); doch nicht in allen Museen gleichermaßen. Es soll nun ein Kollektivvertrag (KV) für KulturvermittlerInnen geschaffen werden. Ein Gremium aus KollegInnen mehrerer Museen erarbeitet einen Rohentwurf. Dieser soll die Verhandlungsgrundlage der Gewerkschaft gegenüber den Direktionen sein. Ein KV muss klare Verbesserungen und Absicherung für alle beinhalten. Sonst besteht die Gefahr, dass er einen Schritt zurück bedeutet. BetriebsrätInnen des Technischen Museums bringen sich aktiv ein. Wir betonen, dass ein KV dann enorme Verbesserungen brächte, „wenn in ihm ein Anrecht auf Vollzeit festgeschrieben ist. Dies steht nicht im Widerspruch zum Wunsch von KollegInnen, die Halbtags … arbeiten und diese Zeit flexibel gestalten möchten."
"Wir geben zu bedenken, dass man von geringfügiger Beschäftigung nicht angemessen leben kann. Langfristig winkt die Privatinsolvenz. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Geschäftsführung dies als „Job-Eintrittskarte“ verkauft, diese KollegInnen jedoch als Faustpfand hält, um Druck nach unten und zwar auf alle auszuüben. ... Wir verweisen hier auf die ohnehin niedrig angesetzten Armutsgefährdungsschwellen des EU-SILC. Vor allem alleinerziehende Mütter sind massiv betroffen!"
"Man darf sich einfach nicht an die schiefe Bahn gewöhnen, die sich durch prekäre Arbeitsverhältnisse, 'working poor' und die 'Generation Praktikum' ausdrücken." Deshalb und aufgrund von Erfahrungen mit der Verhandlungsführung der Gewerkschaft müssen wir KollegInnen aller Museen darauf vorbereiten, in öffentlichen Aktionen zusammenzukommen und auch Protestmaßnahmen zu organisieren, damit der KV wirklich Fortschritt bringt.