Gemeinsam Lohnkürzungen und Personalabbau verhindern!

SLP-Flugblatt zur BetriebsrätInnenkonferenz des Medienbereichs am 3.10.2012

Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat einen Mehrfrontenkrieg eröffnet: Kündigung des JournalistInnen-KVs auf der einen Seite, Personalabbau und Einsparungen in den einzelnen Medienbetrieben auf der anderen Seite. Presse und Wirtschaftsblatt werden zusammengeführt, beim Kurier soll es auch Kürzungen geben. Bei der APA sollen 15-25 RedakteurInnen abgebaut werden. Das alles ist kein Zufall: Krisen schlagen durch den Wegfall der Werbeeinnahmen sehr schnell auf Medienbetriebe durch. Diese Krise soll auf dem Rücken der MitarbeiterInnen ausgetragen werden, damit die EigentümerInnen nicht auf ihre Profite verzichten müssen. Und: Die Arbeitgeber nutzen die Krise, um dauerhafte Verschlechterungen durchzusetzen. Diese Erpressungstaktik können wir nur zurückschlagen, wenn wir selbst in die Offensive gehen. Das bedeutet auch, dass die Gewerkschaft keine inhaltlichen Zugeständnisse machen oder Verschlechterungen akzeptieren darf.

Viele Belegschaften organisieren Widerstand!

In vielen Belegschaften regt sich Widerstand: In einigen Medien gab es kämpferische Betriebsversammlungen. Die Betriebsversammlung bei der APA hat laut Standard eine öffentliche Protestkundgebung angeregt. Die Betriebsversammlung bei der Kleinen Zeitung hat eine Protestresolution verabschiedet. Die Online-Petition der JournalistInnengewerkschaft wurde von sehr vielen Betroffenen unterstützt. Und auch die Solidarität aus anderen Branchen ist sehr groß! Da gilt es anzusetzen: Die Gewerkschaft hat nun die Verantwortung, gemeinsamen mit den BetriebsrätInnen und Beschäftigten Widerstand zu organisieren. Dieser Widerstand muss auch jene umfassen, für die der KV eigentlich gelten sollte, die aber aufgrund von Umgehungsverträgen (freie Dienstverhältnisse, Werbe- oder Gewerbe-KV)  nicht in den JournalistInnen-KV fallen. Denn wir sind nur so stark wie das schwächste Glied in der Kette!

Die heutige BetriebsrätInnenkonferenz ist ein guter erster Schritt!

Die heutige Konferenz sollte mit klaren Beschlüssen enden. Der Widerstand muss in den Betrieben und auf der Straße weitergehen. Das kann beinhalten:  Betriebsversammlungen mit tatsächlicher Arbeitsunterbrechung, öffentliche Betriebsversammlungen, Solidarätsaktionen sowie einen gemeinsamen Aktions- und Streiktag noch vor den Verhandlungen am 22. Oktober. Die JournalistInnen halten potentiell viel Macht in ihren Händen. Man stelle sich nur vor, welchen Druck ein Streik im Mediensektor aufbauen könnte, besonders wenn sich andere Branchen anschließen. Denn die Arbeitgeber haben es generell auf die Kollektivverträge abgesehen: Auch die MetallerInnen verteidigen ihren KV, im Öffentlichen Dienst gibt es Widerstand gegen die Nulllohnrunde. Mit einer gemeinsamen Demonstration, die sich sowohl gegen Einsparungen ausspricht als auch den KV verteidigt, könnte die Isolation vieler KollegInnen durchbrochen werden. Es kann nicht sein, daß wir als ArbeitnehmerInnen die für die Krise bezahlen müssen - auch nicht im Mediensektor.

  • Angriffe auf den JournalistInnen-KV mit Aktionen zurückschlagen!
  • Die BetriebsrätInnenkonferenz der GPA-DJP muss einen Streik- und Aktionstag mit einer gemeinsamen Demonstration im Mediensektor vorbereiten - und zwar noch vor den Verhandlungen am 22. Oktober!
  • Nein zu Personalabbau, Lohndruck und Einsparungen im Mediensektor! Die Metaller fordern 5% - das sollte auch für andere Branchen angestrebt werden!
  • Nein zu Umgehungsverträgen (freie Dienstverträge, andere Kollektivverträge) - der JournalistInnen-KV muss für alle gelten, die journalistisch arbeiten!
  • Für demokratische Debatten in den Betrieben und verbindliche Urabstimmungen über Verhandlungsergebnisse! Keine Zustimmung zu faulen Kompromissen!

 

SLP-Veranstaltung: Wie die Angriffe im Mediensektor zurückschlagen?

Dienstag 9.10., 19h, Pizzaria La Piazza am Gaußplatz, 1200 Wien