Fr 01.04.2005
Wie ein Salzburger Mitglied der SLP am eigenen Leib erfahren musste, betreibt Porsche bis dato eine sexistische, frauenfeindliche Unternehmenspolitik, indem sich die Firma weigert, weibliche Lehrlinge in technischen Berufen einzustellen. Junge Frauen und Mädchen wurden mit dem "Argument" "sie könnten ja schwanger werden" abgewiesen. Dazu kommt, dass in dem vom Arbeitsmarktservice herausgebrachten "Karrierehandbuch für Lehrlinge" Porsche klar feststellt, sie würden keine weiblichen Lehrlinge aufnehmen (S. 128 Abs.1).
Aus diesem Grund riefen SLP und SWI für den 8. März, den internationalen Frauenkampftag, zur Kundgebung vor einer Salzburger Porschefiliale auf.
Wenige Minuten nach Beginn der Kundgebung kam der offensichtlich peinlich berührte Personalchef mit Betriebsrätin und Lehrlingsbeauftragten heraus und nahm die Betroffene mit in sein Büro. Dort entschuldigte sich der Personalchef offiziell bei ihr.
Ihr wurde eine dreitägige Schnupperlehre angeboten und die Firma versprach eine Änderung der genannten Textstellen im "Karrierehandbuch für Lehrlinge".
Hiermit konnte ein großer Erfolg gegen sexistische Unternehmen wie Porsche errungen werden. Die Firma schien derart darauf bedacht, nur ja keine negativen Schlagzeilen zu machen, dass sie nach kürzester Zeit nachgeben musste.
Porsche war in diesem Fall auch juridisch im Unrecht und damit leicht angreifbar. Davon auszugehen, dass sich die Lehrlingspolitik der betroffenen Filiale durch diesen kleinen Sieg dauerhaft ändern wird, wäre illusorisch, aber wenn uns ähnliche Vorfälle, sei es bei Porsche oder einem anderen Unternehmen, zu Ohren kommen, wissen wir, welche Schritte wir setzen werden. Vor allem hat uns dieser Erfolg wieder einmal gezeigt, dass sich Widerstand auszahlt!