So 01.03.1998
Nach langem Hin und Her ist die FPÖ-Gewerkschaft nun doch von Innenminister Schlögl als Verein bestätigt worden. Die offizielle Gründung soll (nachdem bereits mehrmals verschoben) laut FP-Kreisen am 1. Mai stattfinden, dem Feiertag, der in Wien unter Mithilfe der FPÖ als Feiertag für die Verkehrsbetriebe gefallen ist. Es bleibt jedoch die Frage, aus wem sich die „Freie Gewerkschaft Österreichs - FGÖ“ zusammensetzen wird.
Denn die meisten Personalvertreter und Betriebsräte der FPÖ winken bereits ab und zeigen sich nicht bereit aus dem ÖGB auszutreten und der FGÖ beizutreten. Bis auf die Exekutive. Dort hat die FPÖ ihr wahres Standbein mit rund 1/3 der Stimmen, und von dort stammten auch die ersten Rufe nach einer eigenen Gewerkschaft.
Die FGÖ soll von Reinhard Gaugg, dem Nazi-Buchstabierer, Bankbeamten, Obmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer und FP-Nationalratsabgeordneten, angeführt werden. In versuchten Kampfreden heißt es dann: „Die Herren Unternehmer werden uns noch kennen-lernen...Österreich ist zu einem Steuerparadies für Unternehmer geworden: Das muß sich ändern.“ Nun, kennenlernen brauchen die Unternehmer die FGÖ und Herrn Gaugg nicht mehr, denn das haben sie spätestens seit seinem Bettelbrief vom letzten Herbst. Darin hat die FGÖ-Gilde die Unternehmer Kärntens um Geldspenden gebeten mit dem Hinweis, daß die FGÖ die Interessen der Arbeitgeber verträte. Und am Steuerparadies Österreich hat die FPÖ maßgeblich mitgearbeitet und noch Trümpfe im „Talon“: weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit bis hin zum 12-Stundentag und der 60-Stunden Woche oder weitere Steuererleichterungen für Unternehmer im FPÖ „Bündnis für Arbeit“.