Do 04.12.2008
Die SchülerInneninitiative "Coole Schule" setzt sich für mehr Mitbestimmung der SchülerInnen und eine demokratische Schule ein. Vorwärts sprach mit Katherina Braschel, der stellvertretenden Bundesvorsitzenden.
Worum geht es bei "Coole Schule" und wie kamst du dazu dort aktiv zu werden?
Der "Verein soziales Lernen - Aktive Schulpartnerschaft" hat im Oktober 2003 einen ersten österreichweiten Kinder- und Jugendkongress organisiert. Ziel war es, ein Zeichen für eine demokratische Schule und die Mit- und Selbstbestimmung der SchülerInnen zu setzen. Daraus ist die Initiative "Coole Schule" entstanden. 2005 wurde dann der Verein offiziell gegründet. Ich bin beim ersten Salzburger Kongress 2006 beigetreten. Ich habe mich gleich voll engagiert und wurde dann später in der Vorstand gewählt.
Was sind eure Fordrungen?
Mitbestimmung der SchülerInnen ist für uns mehr als nur die Teilnahme am Schul-Gemeinschafts-Ausschuss. Der ist eine Farce. Mitbestimmung heißt für uns, dass SchülerInnen selbst auf die Gestaltung des Unterrichts und auf den Lehrplan Einfluss nehmen. Wir fordern die Gründung von Klassenräten, die regelmäßig mit den LehrerInnen den Unterricht an die Interessen der SchülerInnen anpassen. Wir sind für eine Gesamtschule, da es nicht einzusehen ist, warum es im Alter von zehn Jahren schon zu einer so starken sozialen Selektion kommen soll wie bei der Trennung von HauptschülerInnen und GymnasiastInnen. Das Durchfallen in der jetzigen Form muss abgeschafft werden. Es ist nicht einzusehen, warum jemand, der/die in einem Fach negativ ist jedes Fach noch einmal wiederholen muss. Das erzeugt nur Frust. Die SchülerInnen sollten außerdem selbst über die Gestaltung des Schulgebäudes entscheiden können. Schließlich ist das ja ihr Arbeits- und Lernplatz. Der sollte auch ihren Vorstellungen entsprechen.
Wie hat eure Arbeit ausgesehen? Konntet ihr Forderungen durchsetzen?
Wir haben uns an die verschiedenen Parteien gewandt, um Unterstützung oder zu mindest eine Stellungnahme zu unseren Forderungen zu bekommen. Das war sehr schwierig. Einige haben uns nicht einmal geantwortet. Auch die Gespräche mit der Unterrichtsministerin haben nicht wirklich zu etwas geführt. Offensichtlich werden wir als SchülerInnen nicht ernst genommen. Die meisten PolitikerInnen sind uns völlig abgehoben mit der Einstellung, SchülerInnen "haben eh nichts zu sagen" begegnet.
Wie meinst du, dass man die Forderungen dann durchsetzen könnte?
Es hat sich ja gezeigt, dass Gespräche alleine nichts bringen. Ich denke, ein SchülerInnenstreik wäre notwendig, um diese Forderungen durchzusetzen. Das kann aber sehr schwierig zu organisieren sein. Schließlich haben SchülerInnen ja nicht das "Recht" zu streiken. Hier würde den Gewerkschaften zum Beispiel eine große Aufgabe zukommen - nicht nur von Verbesserungen zu reden, sondern auch wirklich was dafür zu tun.