AUA-Privatisierung

Der Lufthansa Deal
Herbert Wanko

Dieses Jahr stellt sich das Christkind bei der Lufthansa schon zu Krampus ein. Am 5. Dezember wird die AUA wohl an die Lufthansa übergeben. Als Körberlgeld gibt's noch 500 Millionen Euro dazu. Vielen war schon seit langem klar, dass die Lufthansa die AUA bekommen wird. Nur das Wie war noch fraglich. Meist wurden die Staatsunternehmen "gesund-saniert", bevor sie zu Dumpingpreisen verkauft wurden.
Dieses mal ging sich das nicht aus, was auch am Widerstand der Beschäftigten scheiterte. Sie waren in den letzten Jahren praktisch die einzigen, die ernstzunehmende und daher auch erfolgreiche Arbeitskämpfe geführt hatten. In diesem Fall macht nicht - wie normalerweise - der Käufer, sondern der Verkäufer ein großzügiges Angebot. Dieses kann die Lufthansa wohl schlecht ablehnen. Dafür muss sie sich auch in Zukunft mit den aufmüpfigen KollegInnen herumschlagen. Die Konsequenzen für die MitarbeiterInnen liegen auf der Hand. Schon die Kooperation in der "Star Alliance Gruppe" hat der AUA nicht wirklich gut getan, und die folgenden "Synergien", die ausgeschöpft werden, sollen einigen Kollegen und Kolleginnen den Job kosten. Beschäftigungs- oder Standortgarantie gibt es jedenfalls keine.
Bis jetzt haben Verkäufe von Staatsunternehmen nur Negatives für die Beschäftigten gebracht, das wird bei der AUA nicht anders sein. Deshalb wäre es notwendig, nicht nur für bessere Löhne und gegen Verschlechterungen der Arbeitssituation zu kämpfen, sondern zu versuchen, Privatisierungen zu verhindern. Ein adäquates Mittel dafür ist der Streik. Schließlich haben gerade die KollegInnen bei der AUA durchaus positive Erfahrungen mit dieser Art des Arbeitskampfes. Wieso es dieses mal bei leiser Kritik bleibt ist rätselhaft und ein großer Fehler, da erfolgreiche Arbeitskämpfe für die KollegInnen in anderen Betrieben, die bald in der gleichen Situation sein werden, motivierend wirken und auf die lasche Gewerkschaftsführung Druck ausüben. Es ist aber noch nicht zu spät. Der Deal ist noch nicht durchgezogen. Ein sofortiger Streik gegen die Privatisierung würde diese wohl wirksam verhindern.