Di 26.04.2011
Die Personalrochade in der ÖVP hat das wohl jüngste Regierungsmitglied in der österreichischen Geschichte gebracht. Sebastian Kurz, 24 wird neuer Integrationsstaatssekretär. Die ÖVP ist offensichtlich in der Krise. Und versucht es mit der Flucht nach vorne. Warum gerade Kurz? Sie haben sonst niemanden gefunden? Sie glauben mit Kurz eine Antwort auf Strache gefunden zu haben? Wie auch immer: Kurz vereint schon in jungen Jahren viele schlechten Eigenschaften in sich: als Multifunktionär wird er das große Geld machen. Als Staatssekretär kassiert er pro Monat knapp 15.000 Euro. Mehr als zehn mal soviel wie normale Jugendliche. Und die meisten MigrantInnen. Zusätzlich ist er noch Bundesobmann der Jungen ÖVP – in Wien und Bund. Ach ja, und außerdem studiert er auch noch Jus. Vielleicht kann er sich von seinen Parteifreunden Hahn und Guttenberg Tipps holen, wie das alles unter einen Hut zu bringen ist.
Aufgefallen ist Kurz durch ein altes Laster des österreichischen Adels und Bürgertums: die Auszeichnungsgeilheit. So verabschiedete er sich von seinem Mandat als Gemeinderat mit dem Antrag, das Alter für die Verleihung von Medaillen zu senken. Sicher eines der größten Probleme, mit denen Jugendliche konfrontiert sind. Zum Thema Geilheit hat Sebastian Kurz überhaupt viel zu sagen. Im Gemeinderatswahlkampf in Wien ist er mit dem „Geilomobil“ aufgefallen – und jeder Menge Sexismus. Vielleicht versteht er ja unter Integration auch die bessere Integration von Frauen in die Küche? Diese Unterstellung ist böse, hat er sich doch auch schon zum Thema Integration von MigrantInnen zu Wort gemeldet. Und zwar mit der Forderung, dass in Moscheen auf Deutsch gepredigt werden müsse. Gilt das für die griechisch-orthodoxen oder koptischen ChristInnen auch? Insgesamt lässt sich sagen: Inhaltlich ist von Kurz wenig bekannt, das was ist, ist entbehrlich. Jung – fesch – rassistisch wird nicht reichen, um Strache die WählerInnen abspenstig zu machen.
Eines sei aber noch klar gestellt: Sein Alter ist nicht das Problem! Die SLP fordert die Senkung des Wahlalters auf 15. In unseren Reihen sind Jugendliche aktiv und setzen sich für ihre Rechte ein. Allerdings ohne Privilegien und ohne Rassismus!