Do 14.07.2016
Bei den Märschen „für das Leben“ geht es Vielen nicht um „Lebensschutz“. Im Handbuch freiheitlicher Politik, verfasst vom FPÖ-Kandidat Hofer, wird die Gebärmutter als "Ort mit der höchsten Sterbewahrscheinlichkeit in Österreich" beschrieben. Dieselbe FPÖ, die für eine europäische Abschottungspolitik ist, die Menschen beim Versuch, hierher zu flüchten, tötet. Die neofaschistischen Identitären sind aus völkischen Gründen gegen Abtreibung. Die deutschen Identitären schreiben: „Die Zerschlagung der Familie ist Mitgrund dafür, dass unser Volk kinderlos bleibt. Durch Masseneinwanderung werden wir dann nach und nach ausgetauscht.“ Rumänische Neonazis von NAT88 bieten Prämien für die Sterilisierung von Roma. Die faschistische Jobbik ist gegen Abtreibung und fordert gleichzeitig „Geburtenkontrollen“ für Roma weil "Zigeuner ohnehin nur menschlichen Ausschuss produzieren". Darum sind solche AbtreibungsgegnerInnen auch gegen Verhütungsmittel, Aufklärung, gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Kindergärten. Sie treten für ein reaktionäres Familienbild ein, das möglichst viele christliche, weiße Kinder hervorbringt. Das ist der Schulterschluss zu Konservativen, für die die traditionelle Familie Grundlage des bürgerlichen Staates ist. Nur so kann gesichert werden, dass Erziehungs- und Pflegearbeit, die durch Kürzungspolitik wieder stärker in die Familie verschoben wird, durch Frauen unbezahlt erledigt wird. Als 2012 Aufklärungsmaterial für Schulen bereit gestellt wurde, in denen nicht nur heterosexuelle Beziehungen geschildert wurden, protestierte eine Gruppe rund um Gudrun Kugler (ÖVP) und behauptete, dass die „natürliche Familie“ diskreditiert werde.