Di 31.12.2013
Dass auf die etablierten Parteien im Kampf gegen Rechtsextremismus kein Verlass ist, zeigte sich bei der Wahl des 3. Nationalratspräsidenten Norbert Hofer erneut. Über 80 % der Abgeordneten sprachen sich für den Kandidaten der FPÖ aus. Vor dem Hintergrund der Erkrankung Prammers und somit des gestärkten Einflusses des 2. und 3. Nationalratspräsidenten bedeutet die Wahl Hofers zusätzlichen Einfluss Rechtsextremer im Parlament. Hofer versucht, sich ein Saubermannimage zu verpassen. Dahinter steckt jedoch eine rechtsextreme Gesinnung. Er ist Mitglied der Burschenschaft Marko-Germania, die “stolz die Farben Schwarz-Rot-Gold” trägt. Dazu passend ist er verantwortlich für das FPÖ-Parteiprogramm von 2011, das das Bekenntnis zur deutschen Sprach- und Kulturgemeinschaft wieder aufgenommen hat – ein klassisch deutschnationaler Code. Asyl für Homosexuelle findet er bedenklich.
1997 bezeichnete er die Wehrmachtsausstellung als “perversen Exhibitionsmus der Linken”. Immer wieder fällt er durch seine Kritik am Verbotsgesetz auf, forderte z.B. 2008 eine Volksabstimmung darüber. Jüngst kritisierte Hofer das Verbotsgesetz, es würde sich “mit der Meinungsfreiheit spießen”. Auch der Kontakt zur rechtsradikalen Szene ist nicht von der Hand zu weisen. So gab er 2011 für die NPD-Zeitschrift “hier&jetzt” ein Interview. Auf Facebook ist er in einer dubiosen Gruppe, die von Antisemiten und Göring-Fans administriert wird. Die SPÖ hat Graf zu einem “würdigen” Nachfolger verholfen!