Fr 03.05.2013
In den Kellern der Wiener Rechten findet zusammen, was zusammengehört: Ende April organisierte die rechtsextreme Strömung „Identitäre Bewegung Österreich“ einen Vortragsabend in der Schlösselgasse 11 in Wien. Dieselben Räumlichkeiten benutzt der Wiener Akademikerbund, eine ehemalige Teilorganisation der ÖVP. Als jener sich weigerte, seine Forderung nach Abschaffung des Verbotsgesetzes trotz öffentlichem Eklat zurückzunehmen, zog die ÖVP die Notbremse und warf ihn raus. Der Akademikerbund trat als Mitveranstalter des Vortragsabends auf, ebenso wie die reaktionäre Uni-Organisation JES (Junge Europäische Studenteninitiative). Unter derselben Adresse haust auch Martin Grafs rechtsextremes Hetzportal „Unzensuriert“, das die Identitären laufend hochjubelt - eine rätselhafte Häufung von Zufällen, angesichts des identitären „wir sind weder rechts noch links“-Gewäschs. Der deutschnationale Burschenschafter Markovics (Aldania) kandidierte schon für die FPÖ – und wie Julian Bauer und Fabian Rusnsak stellt er den harten Kern der Wiener Identitären dar. Die drei scheinen auch als Obmann, Obmann Stv. und Kassier des „Verein zur Erhaltung und Förderung der kulturellen Idenität“ mit Sitz in der Wiener Schelleingasse 26 auf. Offenbar dient ihnen der Verein als legale/juristische Struktur. Es handelt sich hier nicht um harmlose Jugendliche, die sich gegen gesellschaftliche Missstände zusammenschließen, sondern um bekannte Rechte, die im Umfeld von ÖVP, FPÖ, Burschenschaften und Naziszene netzwerken und agieren.