So 22.04.2018
Die Tatsache, dass Martin Sellner und seine Identitären öfter mal die Fakten verdrehen, um Stimmung gegen Minderheiten zu machen, ist ja schon lange bekannt. Momentan versuchen die rechtsextremen AktivistInnen, auf die Diskussion um sexuellen Missbrauch aufzuspringen. In Anlehnung an #Metoo wurde der Hashtag 120 Dezibel ins Leben gerufen, unter dem Frauen aufgerufen werden, über ihre Erfahrungen mit sexueller Gewalt zu berichten. Wie nicht anders zu erwarten, wird dabei aber die feministische #Metoo Bewegung in erster Linie dazu genutzt, Stimmung gegen Migranten zu machen. In einem Video, welches vor allem in rechten Kreisen kursiert, kommen Identitäre Frauen zu Wort, die als „Töchter Europas“ vor sexueller Gewalt in Folge von Überfremdung warnen. Dabei wird jedoch verschwiegen, dass die Mehrzahl der sexuellen Übergriffe im familiären Umkreis stattfindet und in den meisten Fällen von Vertrauenspersonen begangen wird (ca. 90%), und nicht wie im Video beschrieben beim „Joggen im Park oder beim Warten an der Bushaltestelle“. Fraglich ist auch, ob Pfefferspray und Taschenalarm tatsächlich längst zur „Grundausstattung der Handtasche europäischer Frauen“ gehören. Die verlogene Kampagne hat somit den einzigen Zweck, Angst und Panik zu verbreiten. Statt Feminismus und Frauenrechte wollen die Identitären Frauen auf verstaubte Rollenklischees reduzieren. Frauen sind für sie Gebärmaschinen der Nation ohne Recht auf Selbstbestimmung – Frauenhäuser gelten ihnen nur als „Aufrissplatz“.