Di 09.10.2012
Als dem ÖGB infolge der BAWAG-Krise die Mitglieder davonliefen, rang sich die Gewerkschaftsführung zu einem Reformpapier durch, in dem sie echte demokratische Strukturen ankündigte. Umgesetzt wurde davon leider nichts. Die Gewerkschaftsbürokratie fährt die altbekannte StellvertreterInnenpolitik und leider ist es in vielen Betriebsräten genauso.
Setzt der Betriebsrat jedoch auf Demokratie, kann er wirklich die Interessen der KollegInnen vertreten. Die Belegschaft wird in Diskussionen mit einbezogen und entscheidet selbst, welche Richtung eingeschlagen wird oder welche Forderungen gestellt werden. Dies gilt für innerbetriebliche Anliegen wie Betriebsvereinbarungen oder die Verwendung der Betriebsratsumlage. Genauso wichtig ist es natürlich auch bei überbetrieblichen Themen, wie den KV-Verhandlungen. Vorher muss die KollegInnenschaft die Forderungen diskutieren und beschließen. Während der Verhandlungen entscheiden die Betroffenen über Art, Beginn und Ende von Kampfmaßnahmen. Ebenso müssen Verhandlungsergebnisse abgestimmt werden, bevor sie angenommen werden. Dadurch sind Betriebsräte und VerhandlerInnen in einer weitaus stärkeren Position, da klar ist, dass die KollegInnen auch aktiv hinter ihnen stehen.