Fr 01.12.2017
Am 21. Oktober marschierten rund 150 Menschen mit Beeinträchtigung in einer lautstarken Demonstration durch die Wiener Innenstadt. Der selbstorganisierte Protest forderte gleiche Rechte auch für sie. Die Aktion fand im Rahmen einer Tagung des „Netzwerk Selbstvertretung“ statt. Dort haben sich Menschen mit Beeinträchtigung aus dem gesamten deutschsprachigen Raum autonom organisiert.
Patrick Pinner, selbst Beschäftigter in einer Werkstätte und Aktivist der SLP, erklärt eine wesentliche Forderung: Beschäftigte in Werkstätten sind nicht als ArbeitnehmerInnen angestellt, sondern bekommen nur ein Taschengeld von zum Beispiel 50 Euro im Monat. In seiner Einrichtung muss man auch noch für Verpflegung und Betreuung insgesamt 140 Euro monatlich zahlen. Die KlientInnen ist auch nicht pensions-, arbeitslosen- oder sozialversichert. Sie produzieren aber zum Beispiel Ohrenschützer und andere Gebrauchsgegenstände für verschiedene Firmen. So lautete einer der Hauptslogans: „Richtiges Geld für richtige Arbeit!“
Die SLP hat immer schon betont wie wichtig es ist, dass Menschen mit Beeinträchtigung selbst für ihre Rechte kämpfen. So gibt es auch auf Initiative von Patrick seit 2015 einen Werkstättenrat in seiner Einrichtung. Gerade auch wenn es um den Kampf gegen Armut und Kürzungen im Sozialbereich geht, sollten wir als KlientInnen und BetreuerInnen zusammenstehen.