Bankengewinne: Mehr als ein Körberlgeld

Die Filialen der Bank Austria sollen verkauft werden, weil mit dem „normalen“ Kontogeschäft in Österreich nichts zu verdienen sei. Ein Test der Arbeiterkammer ergab: bei der Bank Austria kostet ein Gehaltskonto mit einem weiteren Produkt (z.B. Kredit- oder Bankomatkarte) 175,- Euro an Gebühren pro Jahr. Noch nicht eingerechnet die Zinsen fürs Überziehen von 13,25%. Das ist aber offenbar zu wenig.

Die Bank Austria zeigt, dass Zugeständnisse der Gewerkschaft keine Jobs sichern. In den letzten Jahren wurden rund 1/3 der Filialen in Österreich geschlossen. Zur Sicherung des Standortes, hieß es. Jetzt wird der Rest verkauft. Im 1. Halbjahr 2015 lag übrigens der Nettogewinn bei 489 Millionen. Doch Uni Credit will den Gewinn bis 2018 auf 6,8 Mrd. Euro erhöhen.

Die Schließung von Bank Austria Filialen ist Teil eines größer angelegten Einsparungsprojektes. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg will die Unicredit-Gruppe in Italien, Deutschland und Österreich 12.000 Jobs streichen. Dabei schreibt der Konzern schwarze Zahlen und wirft Gewinne ab. Doch im europäischen Bankensektor findet ein „Bereinigungsprozess“ statt, dem KundInnen und Beschäftigte zum Opfer fallen.

Nicht gespart wird bei der Führungsebene. Bei den Gehältern der TopmanagerInnen ist Österreich im Spitzenfeld. Rund 10 Banker verdienen hierzulande mehr als eine Million Euro pro Jahr, manche sogar über drei Millionen. Bei der Bank Austria kommt noch ein achtköpfiger Vorstand hinzu, der mehrere Millionen kostet, sowie ein 17 köpfiger Aufsichtsrat, der ebenfalls einige Millionen verschlingt.

 

Erscheint in Zeitungsausgabe: