Mo 28.01.2013
Viele KollegInnen meinen zu Recht, dass eine Demonstration nicht reicht. Die Salzburger Landesbeschätigten haben gezeigt: Wer sich wehrt, kann was erreichen! Mit Kampfmaßnahmen haben sie eine Null-Lohnrunde abgewehrt. Wenn die Arbeitgeber nicht einlenken, sollten Warnstreiks und ein bundesweiter Streik- und Aktionstag mit Demonstrationen in den Landeshauptstädten die nächsten Schritte sein.
"Eine kämpferische Bewegung für eine ordentliche Erhöhung beim BAGS wäre ein klares Zeichen gegen die Null-Lohnrunde im Öffentlichen Dienst und Motor für andere KV-Verhandlungen. Die gesamte Gewerkschaftsbewegung sollte die KollegInnen im Sozialbereich unterstützen. Ein gemeinsamer Warnstreik des Sozial-und Pflegebereichs mit den KollegInnen im Öffentlichen Dienst, die sich gegen eine Null-Lohnrunde wehren wollen, ist eine gute Idee." (Irene Müller,
Betriebsrätin Wohnservice Wien)
"Im Sozialbereich gibt es viele atypisch Beschäftigte. GPA-djp und Vida müssen dafür eintreten, dass auch freie DienstnehmerInnen u.a. eine Gehaltserhöhung bekommen. Bei der Verhandlungsrunde 2013 könnten wir gemeinsam für die Abschaffung von prekären Beschäftigungsverhältnissen kämpfen. Auch mit Aktionen in den Betrieben. Bei Streiks müssten wir, neben Notdiensten fürmanche KlientInnen, versuchen, Angehörige, KlientInnen und SachwalterInnen einzubeziehen. Viele Angehörige wissen um unsere schlechte Situation und wären mit einem Streik solidarisch." (Michael Gehmacher, Behindertenbetreuer, freier Dienstnehmer Verein GIN)
"Die Bewegung gegen das Sparpaket in der Steiermark hat gezeigt, dass wir kämpfen können - auch Angehörige, KlientInnen und Beschäftigte gemeinsam. Wir in Ausbildung sollten uns so gut es geht, an den Kampfmaßnahmen beteiligen - es geht ja um unsere zukünftigen Arbeitsbedingungen. Als Gewerkschaftsmitglied wünsche ich mir eine Urabstimmung über das Verhandlungsergebnis." (Moritz Erkl,
FH für soziale Arbeit, Graz)
"Viele KollegInnen warten nur darauf , dass die Gewerkschaft endlich zu ernsthaften Kampfmaßnahmen aufruft und nicht nur zu einmaligen Aktionen. Die BAGS-Proteste können von KollegInnen aus dem Öffentlichen Dienst und anderen Bereichen genützt werden werden, um gemeinsam für höhere Löhne zu protestieren und die nächsten Kampfschritte zu planen!" (Sonja Grusch, SLP-Bundessprecherin)
"Streikfähig statt Streichfähig! Immer mehr KollegInnen klagen über Burnout und immer mehr haben Probleme, sich ihr Leben zu finanzieren. Auch die Lohnschere wird immer größer. Eine Gehaltserhöhung um mindestens 150 Euro würde die unteren Einkommen massiv anheben und die Reallohnverluste der letzten Jahre teilweise ausgleichen. GPA-djp und Vida sollen sich nicht mit einem schlechten Angebot abspeisen lassen. Der Berliner Charitestreik hat gezeigt: Streiks sind auch im Sozialbereich möglich." (Herbert Wanko, Lehrlingsausbilder und Betriebsrat Jugend am Werk)
"Wir haben in der Firma eine Betriebsversammlung gehabt und über die Verhandlungssituation beraten. Danach haben wir in einer geheimen Abstimmung vier Forderungen beschlossen:
1) Sofortige Offenlegung des gesamten Forderungskataloges! Transparente Verhandlungen statt undurchsichtige Hinterzimmertreffen!
3) Einen Warnstreik am 30.1., damit alle KollegInnen an der Demonstration teilnehmen können.
4) Eine Urabstimmung zum Verhandlungsergebnis durch die KollegInnen in den Betrieben.
5) GewerkschafterInnen dürfen nicht mehr verdienen als die Menschen, die sie vertreten. FacharbeiterInnenlöhne & keine Privilegien für FunktionärInnen des ÖGB.
Auch wenn nun am 30.1. leider nur eine Demo ist, denke ich, dass ein Warnstreik der nächste logische Schritt sein sollte." (Flo Klabacher, Behindertenbegleiter, OÖ)
"Die Angebote der Arbeitgeberseite sind ein Hohn für uns Beschätigte. Aber 3,7 % ist auch zu wenig. Ich denke, um die Versäumnisse der letzten Jahre aufzuholen, wäre ein Sockelbetrag von 150 Euro als Gehaltserhöhung ein nötiger erster Schritt. In unserem Bereich arbeiten sehr viele Frauen, wir sind von der niedrigen Bezahlung besonders betroffen. Gerade hier wäre der Sockelbetrag von 150 Euro ein großer Schritt in die richtige Richtung." (Karin Wottawa, Pädagogin, NÖ)
"Ich unterstütze die BetreuerInnen, da ich in einer Sozialeinrichtung arbeite. Viele betreute Menschen leben unter der Armutsgrenze und haben kaum Rechte. Der Kampf für KlientInnenrechte und Lohnerhöhungen für BetreuerInnen sollten verbunden werden." (Patrick Pinner, arbeitet in einer Beschäftigungstherapie)