Auf der Straße, in Betrieb, AMS und Gewerkschaft: Kämpfen gegen den 12-Stunden-Tag!

Jan Millonig

Wir sollen wieder für die Krise zahlen, während jene, die sie verursacht haben, profitieren!

Die Lage: 402.323 Arbeitslose, die höchste Arbeitslosigkeit seit 1945. Mehr als 500.000 Menschen leben unter der Armutsgrenze. Doch das reichste 1 % der Bevölkerung sitzt auf 469 Milliarden €.

Der tägliche Schock in den Nachrichten: Budgetloch, Hypo und ein weiteres Sparpaket. Die Pleiten von Alpine & Co. sind noch gar nicht verkraftet und in der Industrie wird wieder massiv abgebaut. Jetzt will die Regierung als Teil ihres Programms die täglich erlaubte Arbeitszeit auf 12 Stunden erhöhen (vor der Wahl von der SPÖ noch „bekämpft“). Zwar „nur“ im Gleitzeitbereich (25 % der Beschäftigten), doch tatsächlich ist das ein weiterer Schritt in Richtung totale Arbeitsflexibilisierung. In vielen Bereichen wie Pflege und Verkehr sind 12-Stunden-Dienste harte Realität. Wenn sich die Regierung durchsetzt, dann sind die 12-Stunden bald für alle normal.

Wo ist die Gewerkschaft? Gegen den Arbeitsplatzabbau hat es wenig Widerstand gegeben, das Hypo-Debakel wird hingenommen und das darauf folgende Sparpaket erfahrungsgemäß auch. Das Regierungspaket wird mit den Sozialpartnern verhandelt. Doch zumindest die unzähligen Rechtfertigungen seitens des ÖGB zeugen von massivem Druck der Basis. Der 12-Stunden-Tag wird mit Verweis auf das „Gesamtpaket“ entschuldigt. Ein leichterer Zugang zur 6. Urlaubswoche (aber nur für einige!) und Beschränkungen bei All-in-Verträgen stehen Verschlechterungen wie dem 12-Stunden-Tag, der Ausdehnung der Probezeit und Aufweichung des Kündigungsschutzes gegenüber. Ein Kuhhandel!

Der alte Krampf mit der Sozialpartnerschaft: Einerseits produziert sie einen faulen Kompromiss nach dem anderen. Andererseits setzen Regierung sowie Unternehmen ihre Interessen auch ohne durch. Die letzten Sparpakete, Lohnverhandlungen oder das „neue LehrerInnendienstrecht“ haben das bewiesen. Die Sozialpartnerschaft ist längst tot. Nötig ist kämpferischer Widerstand gegen Verschlechterungen in so vielen Bereichen. Die SLP organisiert gemeinsam mit linken GewerkschafterInnen und AktivistInnen eine Kampagne gegen den 12-Stunden-Tag. Werde Teil davon!

Die SLP fordert:
  • Weg mit dem 12-Stunden-Tag!
  • Her mit der 6. Urlaubswoche!
  • Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn und Personalausgleich!
  • Kampfmaßnahmen bis zum Streik gegen Verschlechterungen statt faule Kompromisse!

 

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