Mi 10.06.2015
Wirtschaftskrise und Sparpakete bringen Bilder zurück, von denen wir dachten, sie gehören der Vergangenheit an: Suppenküchen, Armenausspeisungen, Obdachlosen-Zeltstädte, bettelnde Frauen und Kinder... All das hier bei uns, in Österreich. Und längst kann nicht mehr behauptet werden, es wären Einzelfälle, die „selbst schuld“ sind. 300.000 Menschen haben pro Monat weniger als 600.- zur Verfügung. JedeR fünfte Mensch in Österreich ist armuts- bzw. ausgrenzungsgefährdet. In 8% aller Jobs verdient man zuwenig, um davon leben zu können – dazu kommen noch hunderttausende Frauen, die in schlechtbezahlten Teilzeitjobs festsitzen. Auch Bildung hilft nichts, denn unter jungen AkademikerInnen steigt die Arbeitslosigkeit besonders stark an. Außer reichen Eltern schützt eigentlich nichts mehr zuverlässig vor Armut.
Gleichzeitig wächst der Reichtum. Allein die reichsten 100 Menschen besitzen hierzulande 170 Milliarden Euro (rund 60% der gesamten Staatsschulden des Landes). Im letzten Jahr ist ihr Reichtum um über 6% gestiegen (während die Reallöhne bestenfalls stagnieren). Und: der größte Teil dieses Reichtums ist ererbt.
Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, wenn Menschen arm sein müssen, während insgesamt genug Reichtum da ist. Appelle an die Reichen nützen nichts. Und mit Fairness hat das Ganze sowieso nichts zu tun. Kapitalismus ist nicht gerecht, sondern basiert auf der Ausbeutung von Menschen und darauf, dass menschliche Grundbedürfnisse nach Wohnen, Essen, Kleidung, sauberer Umwelt, Frieden etc. den Profitinteressen untergeordnet werden.
Kein Mensch müsste heute mehr arm sein. Es gibt genug, damit alle ein gutes Leben haben können und niemand Mangel leiden muss. International, und besonders in Österreich, einem der reichsten Länder der Welt. Die Krise macht die Ungerechtigkeit des Kapitalismus noch schlimmer. Noch stirbt hierzulande niemand an Hunger, doch er ist europaweit im Vormarsch. Wer hier nicht einfach zusehen will, muss sich wehren. Gegen jede Form von Sozialabbau. Gegen die unmenschliche Logik der Profitwirtschaft. Gegen Kapitalismus.
Die SLP fordert:
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Ja zu Vermögensteuern, Weg mit Massensteuern!
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Enteignung der Superreichen!
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Gewerkschaftlicher Kampf gegen Sozialabbau, Kürzungen und Arbeitslosigkeit!
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Schluss mit dem kapitalistischen Wahnsinn!