Mo 02.01.2012
Die ÄrztInnen des Wiener AKHs wehren sich gegen die geplanten Einsparungen (u.a. Streichung von Nachtdiensten). Ihre Aktionen polarisieren. Viele Menschen sehen im AKH-Konflikt einen wichtigen Kampf gegen die Zerschlagung des Gesundheitswesens an sich – daher die große Unterstützung. Anderseits machen Politik und Medien gegen die AKH–ÄrztInnen Stimmung. So empfiehlt z.B, Wolfgang Fellner, Herausgeber von „News“ und „Österreich“, der Regierung, gleich eine „wirkliche“ Spitalsreform mit Kürzung um 10% durchzuziehen.
Tatsächlich wollen Bund und Länder massiv bei der Gesundheit kürzen. Verschlechterungen bei der Versorgung und für das Personal wären die Folge. So sollen in der Steiermark (und teilweise in Oberösterreich) Pflegepersonal, HausarbeiterInnen, Verwaltung und Reinigungskräfte keine Gehaltserhöhungen bekommen. Davon wären besonders stark Frauen als PatientInnen und als Beschäftigte betroffen. Wir brauchen ein ordentliches medizinisches Angebot und eine Gehalts/Lohnerhöhung die über der Inflationsrate liegt! Krankenschwestern und Reinigungsfrauen gehören nicht zu den Spitzenverdienern. Bei der aktuellen Preisentwicklung bedeutet eine Nulllohnrunde und weitere Personaleinsparungen eine Steigerung der Burn-out Gefahr und v.a. für Frauen eine verstärkte Armutsgefährdung.
Die SLP unterstützt den Arbeitskampf der ÄrztInnen im Wiener AKH und schlägt vor, diesen Kampf mit anderen gegen die Einsparungen im Gesundheitswesen zu verbinden. Die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, die GÖD und der ÖGB sollten die AKH-ÄrztInnen unterstützten, gleichzeitig können diese nur gewinnen, wenn sie sich mit dem Pflegepersonal solidarisieren. In der Steiermark haben die ÄrztInnen einzelner Spitäler eine wichtige Rolle im Kampf gegen das steirische Sparpaket gespielt. Jetzt könnten der Kampf der SpitalsärztInnen im Wiener AKH und die Auseinandersetzungen in der Steiermark der Motor für eine Bewegung gegen die Angriffe aufs Gesundheitswesen sein.