Fr 11.01.2019
Nach der Demonstration mit anschließender Kundgebung, an der am Samstag, dem 15. Dezember, 40.000 Lehrerinnen und Lehrer teilgenommen haben, hat die Gewerkschaft „United Teachers of Los Angeles“ (UTLA) für den 10. Januar einen Streik angekündigt! Sollte die UTLA den angekündigten Streik tatsächlich durchziehen, dann wäre das ein starkes Signal für Arbeiter*innen in den gesamten Vereinigten Staaten, weil die Lehrer*innen damit die Schulen im zweitgrößten Schulbezirk der USA lahmlegen würden. Das würde die Lehrer*innen im ganzen Land dazu animieren, für kleinere Klassen, eine bessere finanzielle Ausstattung und Mindestlöhne zu kämpfen. Die Kampagne #RedForEd (sinngemäß: „rote T-Shirts für die Bildung“) würde somit in eine neue Phase eintreten.
Die Stimmung bei der Großkundgebung war geladen. Ein viel verwendeter Slogan war: „We don’t want to strike, but we will if we have to“ (dt.: „Wir wollen nicht streiken, aber wenn wir müssen, dann werden wir es tun!“). Damit versuchen die Lehrkrägte der Propaganda der Bosse über „gierige Leher*innen“ entgegenzuwirken. Denn bei diesem Kampf geht es um so viel mehr als „nur“ um höhere Löhne.
Zu den Forderungen der UTLA gehört auch, dass das System der „charter schools“ in Frage gestellt wird. Allein im Schulbezirk von Los Angeles werden dem öffentlichen Schulsystem so jährlich 600 Millionen Dollar entzogen. Im Endeffekt handelt es sich um öffentliche Gelder die Privaten geschenkt werden. Mit dieser Forderung wird der Kampf um den Erhalt für die öffentliche Bildung eingeläutet. Es ist ein Kampf der organisierten Arbeiter*innenbewegung gegen Privatisierungen, Neoliberalismus und die Klasse der Milliardär*innen.
Um einen solchen Kampf zu gewinnen, wird die Gewerkschaft UTLA über die Lehrer*innenschaft hinausgehen und die allgemeine Arbeiter*innenklasse des gesamten Bezirks aktiv einbeziehen müssen. Die UTLA hat dies getan, indem sie die Forderung nach Einrichtung eines Fonds für Migranten-Familien („Immigrant Family Defense Fund“) im Umfang von einer Million Dollar gefordert hat. Damit sollen Schüler*innen und ihre Familien unterstützt werden, die von Maßnahmen der Bundesausländerbehörde „Immigration and Customs Enforcement“ (ICE) und anderen staatlichen Einrichtungen betroffen sind.
Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Dennoch brauchen die arbeitenden Menschen mehr. Es müssen Bezüge zu sozialen Initiativen hergestellt werden, die für bezahlbaren Wohnraum und eine allgemeine Gesundheitsversorgung kämpfen, kombiniert mit der Forderung die Reichen zu besteuern könnte das einen enorm großen Effekt haben. Los Angeles ist ein wichtiges Wirtschaftszentrum mit bedeutenden Einrichtungen von der Seefracht bis hin zur Unterhaltungsindustrie, die enorme Profite machen. Eine Steuer für die reichsten drei Prozent der Konzerne im County Los Angeles würde zu Einnahmen führen, mit denen die Forderungen der Arbeiter*innenklasse finanziert werden könnten.
„Socialist Alternative“ wird vor Ort sein und am 10. Januar an den Streikposten teilnehmen, um sich solidarisch zu zeigen. Lasst uns eine kämpferische Arbeiter*innenbewegung wiederaufbauen, mit der wir echte Erfolge für die Beschäftigten erreichen und es schaffen können, die Dominanz der Konzerneliten in Frage zu stellen. „Nein zur Stadt der Gier – Ja zur Stadt des Wir!“ (original: „No to the City of Greed; Yes to the City We Need“!