Di 23.01.2018
-
Die Gewerkschaften VIDA und GPA-djp rufen wegen der unterbrochenen Kollektivvertragsverhandlungen im Sozialbereich (SWÖ - KV) zur Demonstration auf. Komm zur Demo in den Block von "wir sind sozial aber nicht blöd"
- 24.1. | 14:00 | Beim Eingang zum Museumsquartier am Ende der Mariahilfer Straße
Komm auf die Gewerkschaftsdemo am 24.1. um 15:00 beim Omofuma Denkmal. Mach mit bei unserem kämpferischen Block! Wegen den unterbrochen Kollektivvertagsverhandlungen im Sozialbereich (SWÖ - KV) organisieren die Gewerkschaften VIDA und GPA-DJP eine Demonstration. Es ist wichtig, dass die Demo möglichst groß wird. Kommt Alle! Gemeinsam wollen wir einen kämpferischen und lebendigen Demoblock gestalten und treffen uns ab 14:00 beim oberen Eingang zum Museumsquartier- und gehen dann gemeinsam auf die Gewerkschaftsdemo (Beginn 15:00). Wir sind aktiv für eine bessere Bezahlung eine 35-Stundenwochebei vollem Lohnausgleich (also ohne Verluste beim Gehalt), gegen jede weitere Arbeitszeitflexibilisierung, für mehr Personal und gegen die Angriffe der schwarzblauen Bundesregierung.
Als MitarbeiterInnen im privaten Gesundheits - und Sozialbereich sind wir von den Plänen der Bundesregierung besonders betroffen: Egal ob Verschlechterungen bei der Arbeitszeit, Kürzungen bei Sozialorganisationen, Angriffe auf Langzeitarbeitslose oder geflüchtete Menschen. Die Pläne heißen nichts gutes für uns. Daher wehren wir uns gemeinsam!
Unsere Alternativen sind:
Bessere Arbeitsbedingungen, mehr soziale Sicherheit und soziale Rechte für unsere KlientInnen, höhere Löhne und Gehälter, Arbeitszeitverkürzung bei der laufenden Gehaltsverhandlung durchsetzten! Im Rahmen der Kundgebung wollen wir auch die Arbeitszeitverkürzungskampagne von "Sozial,aber nicht blöd" präsentieren..
Worum geht es genau?
Bei den Kollektivvertragsverhandlungen geht es, neben einer ordentlichen Gehaltserhöhung, diesmal auch um die Arbeitszeit. Die Gewerkschaften VIDA und GPA-DJP wollen ja bei den aktuellen Verhandlungen für den Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ-KV) die 35-Stunden-Woche im Kollektivvertrag bei vollem Lohnausgleich einführen. Ein wichtiges Vorhaben! Für viele von uns ist unsere Arbeit mit 38 Wochenstunden auf Dauer einfach zu viel. Ob in der Pflege, in der Betreuung oder in anderen Bereichen: Wer 10 Jahre und länger im Sozialbereich tätig ist, spürt die große Belastung. Viele KollegInnen leiden unter Burn Out oder gehen krank in Pension. Wer es sich leisten kann und ein entsprechendes Angebot vom Arbeitgeber hat, geht oft in Teilzeit oder macht längere Pausen in Form von Bildungskarenzen oder Sabbaticals. Ein verständlicher Schritt angesichts der Belastungen. Teilzeitarbeit führt zu niedrigem Einkommen und niedriger Pension. Eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnsausgleich wäre ein wichtiger Schritt, um aus der "Armustfalle Sozialbereich" raus zu kommen. Uns von "Sozial, aber nicht blöd" ist es daher besonders wichtig, dass die Arbeitszeitverkürzung nicht mit einer weiteren Arbeitszeit-Flexibilsierung und/oder Lohn- und Gehaltsverlusten einhergeht.
Um eine gute Form der Arbeitszeitverkürzung zu erreichen, ist es wichtig, in der Öffentlichkeit und in den Betrieben dafür Druck zu machen. Genau dafür sollen unsere Gewerkschaften VIDA und GPA-DjP die Kollektivertagsverhandlungen nutzen.
Neben den Kollektivvetragsverhandlungen sollten wir uns auch zur Bundesregierung zu Wort melden. In Oberösterreich gibt es schon jetzt eine Reihe von Kürzungen. VertreterInnen von ÖVP und FPÖ haben Oberösterreich oft als Modell für die Bundesebene bezeichnet. Dazu kommt: Das Regierungsübereinkommen spricht offen über die Einsparungen bei Erwerbsarbeitslosen, geflüchteten Menschen, im Bildungsbereich und anderen Sparten. Die Kürzungen beim kritischen Verein "MAIZ" in Linz zeigen, wohin die Reise gehen soll. Wir Beschäftigte im Sozialbereich werden von dieser Entwicklung mehrfach betroffen sein:
Viele Kürzungen treffen unseren unmittelbaren Arbeitsbereich und viele ArbeitgeberInnen werden versuchen, diese Kürzungen auf uns Beschäftigte abzuwälzen.
Der Frust der KlientInnen wird größer und die Arbeit härter. Wenn z.B. geflüchtete Menschen im Asylverfahren nicht mal mehr ein Taschengeld bekommen, wird die Arbeit in Flüchtlingsquartieren noch schwerer.
SozialarbeiterInnen werden verstärkt angehalten, soziale Verschlechterungen - etwa Sanktionen gegen Erwerbsarbeitslose - an die KlientInnen weiter zu geben.
Als "Tüpfelchen auf dem I" drohen dann noch Verschlechterungen bei der Arbeitszeit. Damit könnte die Arbeit im Sozialbereich mit den schon jetzt extrem flexiblen Arbeitszeiten weiter erschwert werden.
Wir von "Sozial,aber nicht blöd" halten nicht viel davon, den Kopf in den Sand zu stecken. Noch gibt es viele Möglichkeiten, diese Angriffe abzuwehren!