Di 02.10.2018
Am 10. Juli lud Nicht Mit Mir zu einer Führung im Volkskundemuseum zur aktuellen Ausstellung „40 Jahre Wiener Frauenhäuser“ ein. Mehr als 30 Leute, vor allem junge Frauen, folgten mit großem Interesse unserer Einladung. Die aktuelle Ausgabe der Nicht Mit Mir Zeitung fand viele AbnehmerInnen und die Liste unserer InteressentInnen verlängerte sich. Die Kulturvermittlerin des Hauses führte uns trotz der unerwartet hohen BesucherInnenzahl durch die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Verein Wiener Frauenhäuser entwickelt worden war. Dadurch wurden Objekte zur Verfügung gestellt, die für Frauen in jenen Frauenhäusern wichtig sind.
Insgesamt leben in Österreich mehr als 1.600 Frauen und noch mal so viele Kinder in Frauenhäusern. Für viele ist jedoch der Schritt aus einer gewaltvollen Beziehung in diese geschützten Räumlichkeiten sehr schwierig. Das konservative Weltbild der schwarz-blauen Regierung verschlimmert die Situation weiter. So behauptete die FPÖ-Stadträtin Brigitte Kashofer in Amstetten, dass Frauenhäuser die Ehe zerstören und erhöht so den ideologischen Druck auf Frauen, bei gewalttätigen Partnern zu bleiben. Dies bringt das Leben von vielen Frauen vermehrt in Gefahr, da jede fünfte von ihrem Partner Gewalt erfährt.
Als feministische, antikapitalistische Plattform verbindet Nicht Mit Mir (junge) Frauen und Männer, die gegen die aktuellen Umstände aktiv werden wollen. In den letzten Monaten haben wir uns an zahlreichen Aktivitäten in Wien und Oberösterreich beteiligt und viele selbst organisiert – z.B. MeToo-Proteste, Aktion gegen christliche FundamentalistInnen, Pride in Linz, Werkzeugkasten gegen Sexismus, Frauenseminar, Kampagne zur Pille danach.
Am 8. August rief Nicht Mit Mir zu einer Solidaritätskundgebung mit der Bewegung für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen auf. Rund 60 TeilnehmerInnen – u.a. viele ArgentinierInnen – versammelten sich mit ihrem grünen pañuelo (ein Tuch, das Symbol der Bewegung) vor der argentinischen Botschaft in Wien. Neben Nicht Mit Mir Aktivistinnen wandten sich auch argentinische Feministinnen mit motivierenden Reden an das Publikum.
Sexistische Gewalt und der Angriff auf Frauenrechte müssen aber auf allen Ebenen bekämpft werden. Machen wir es gemeinsam!