Mi 11.02.2015
In der Wiener Stadthalle wird im Mai der alljährliche Eurovision Song Contest stattfinden. Alles soll prunkvoll aussehen, die Welt soll begeistert sein. Österreich darf sich nicht blamieren, soll überbieten, was andere Gastgeberländer Jahre zuvor auf die Beine stellten. Dass dieser Spaß teuer wird, ist ja kein Geheimnis: Geschätzte 25 Millionen Euro werden dafür aus dem Fenster geworfen. Finanziert wird das Ganze zum Einen vom ORF und zum Anderen muss die Gastgeberstadt einen Anteil bezahlen. Eines ist somit klar: Es „muss“ an anderen Ecken gespart werden. 700 freiwillige ArbeiterInnen, die mindestens 18 Jahre alt sind, werden gesucht und sollen für nicht mehr als ein T-Shirt und freien Eintritt bei den Shows prekäre Arbeiten erledigen, für die sie mindestens zwei Wochen Zeit aufbringen müssen. Die Aufgaben, die sie verrichten sollen, reichen von der Betreuung der TeilnehmerInnen, über Arbeiten in Hotels bis hin zu Arbeiten hinter der Bühne. Was auf den ersten Blick nicht schlimm aussieht und als „einzigartige Chance“ verkauft wird, ist in Wahrheit eine bodenlose Frechheit. Die Stadt Wien, große Firmen, Hotels, ModeratorInnen, ManagerInnen und die VeranstalterInnen können sich getrost zurücklehnen und am Ende abkassieren, während die meist jugendlichen HelferInnen schamlos für die eigentliche (Drecks)Arbeit ausgenutzt werden.