Am 6. Oktober hielt die GPA-djp-Jugend eine Demonstration in Linz für bessere Ausbildung, mehr Freizeit und mehr Kohle für Lehrlinge und junge Beschäftigte ab. Die SLP mobilisierte dafür und war zahlreich auf der Demo mit Transparenten, wie „Geld für Jugend und Soziales statt für Überwachung und Konzerne“ oder „SchwarzBlau schlägt zu. Schlagen wir zurück!“ vertreten. Diese Initiative war gut. Doch wo waren die anderen Gewerkschaften? Und die „Alten“? Themen gäbe es genug, für die man endlich mal auf die Straße gehen müsste.
Vorwärts 262 - Oktober/November 2017
Artikel in dieser Ausgabe:
Fast ein Viertel der 10 bis 18-jährigen hat psychische Probleme. Angststörungen, Depressionen und ADS/ADHS gehören zu den häufigsten Diagnosen. Und mit der Diagnose beginnt meist die Behandlung mit Medikamenten. Antidepressiva, ADHS/ADS- Medikamente wie Ritalin oder Medikinet werden an zahlreiche junge Menschen verschrieben, ohne zu hinterfragen, was die wirklichen Gründe für die Probleme sind. Wie so oft werden nur die Symptome behandelt, anstatt das Problem an der Wurzel zu packen und die Situation nachhaltig zu verbessern.
Spätestens seit dem Amtsantritt von Bundeskanzler Kern wird uns mitgeteilt, dass die Arbeitswelt kurz vor einer digitalen Revolution steht bzw. schon mittendrin ist. Technischer Fortschritt lässt sich eben nicht aufhalten. In der Diskussion um Industrie 4.0 hört man von Chancen und Möglichkeiten. Was ist damit gemeint? Die ErfinderInnen der ersten Schaufel wollten mit ihrer Arbeit schneller fertig zu werden und sich das Leben erleichtern.
Im Kapitalismus wird nicht produziert, um zu konsumieren, sondern um Waren zu verkaufen. Waren werden gegeneinander, bzw. gegen Geld, ausgetauscht. Wert setzt also bereits eine (Tausch-)Beziehung zu anderen Dingen voraus: X ist immer so und so viel von Y wert. Marx erklärt, dass sich der Wert einer Ware aus der Summe der zu ihrer Herstellung gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit ergibt. Auch Arbeitskraft ist eine Ware: wir verkaufen sie jeden Tag für Lohn, den die KapitalistInnen zahlen.
Industrie 4.0 bezeichnet den Einsatz von Robotern und über das Internet vernetzte Maschinen. Dadurch können Geräte und Anwendungen für alle Bereiche der Produktion miteinander kommunizieren, auch als „Internet der Dinge“ oder „Smart Production“ bezeichnet. Industrie 4.0 ist der Versuch, die Produktivität zu steigern. Bei den aktuellen Entwicklungen in der Industrie geht es vor allem um Flexibilisierung und Rationalisierung bestehender Arbeit und nur zum Teil um die Ersetzung menschlicher Arbeitskraft.
Die Voestalpine eröffnet ein neues Drahtwalzwerk, das „vollautomatisch“ mit „zwei Mitarbeitern und 2.000 Sensoren“ (Presse, 27.9.) arbeitet. Glaubt man den Schlagzeilen, stecken wir mitten drin in einer neuen Industriellen Revolution. Auf Dampfmaschine folgte Fließband, dann kamen die Computer hinzu. Nun sollen Roboter und Internet die nächste Revolution prägen. Tatsächlich ging DIE Industrielle Revolution im 18. und 19. Jahrhundert mit grundlegender gesellschaftlicher Veränderung einher.
Roboter, Smartphone und das Internet der Dinge. Der technische Fortschritt scheint mit Riesen-Schritten unser Leben zu verändern. Es wird uns das Bild einer rosigen Zukunft gemalt, in dem wir von Arbeit befreit sind, weil Maschinen alles machen. Doch anstatt uns darauf zu freuen, gibt es Angst. Als SozialistInnen sehen wir natürlich die technischen Möglichkeiten, unliebsame Arbeit auf ein Minimum zu reduzieren, positiv. Allerdings kann die Auswirkung des Einsatzes dieser neuen Technologien nicht unabhängig vom gesellschaftlichen Rahmen, in dem er stattfindet, gesehen werden.
Dieses Jahr im August wurde der zweimalige Olympiasieger im Judo wegen des Vorwurfs sexueller Übergriffe an Minderjährigen in Kiew in Untersuchungshaft gesteckt. 1991 wurde er bereits wegen einer Gewalttat schuldig gesprochen, seit 2015 wurde wegen sexueller Übergriffe wieder gegen ihn ermittelt und 2016 schließlich der Haftbefehl gegen ihn erlassen. Neben Peter Seisenbacher gibt es zahlreiche vergleichbare Vorfälle im Spitzen- und Vereinssport.
Du machst "Tschuschenrap"...
Tschuschenrap, weil ich immer als Kind und Teenager in der Schule als „Tschusch“ angesehen wurde und dieses Wort in den 90ern oft hören musste. Die Afroamerikaner im Hip Hop machen es nicht anders. Sie geben dem Wort „Nigga“ auch eine neue Bedeutung. Worte neu zu besetzen und provokativ damit zu spielen, um der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten - das gefällt mir.
Du trittst nicht nur auf Konzerten auf, sondern auch auf Protesten und Demos - Welche Rolle spielt Musik in politischen Kämpfen?
Schon Marx sagt, dass sich alle historischen Ereignisse zweimal ereignen, einmal als Tragödie und einmal als Farce. Das scheint sich Josef Cap zu Herzen zu nehmen. 1983 zog er durch einen Vorzugsstimmenwahlkampf in den Nationalrat ein - damals als viele begeisternder linker Hoffnungsträger. Heute, als abgehalfterter, entzauberter Zyniker vom rechten Flügel der Partei, versucht er es noch einmal: mit entgegengesetzten Vorzeichen. Damals brauchte man eine noch unkompromittierte, überzeugend klingende linke Stimme.