Vorwärts 256 - März 2017

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Artikel in dieser Ausgabe:

20.03.2017

Viele Jugendliche machen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Sie gehen damit einen äußerst schlecht bezahlten Job ein. Sie werden eingesetzt in den Bereichen Krankenpflege, Rot-Kreuz oder in der Kinderbetreuung für ein Taschengeld von ca 2-400 Euro. Um zu überleben, muss man also den Großteil der Lebenshaltungskosten auf die Familie abwälzen. Gerade Jugendliche nutzen das FSJ zur Überbrückung von Wartezeiten und auch mit dem Ziel, „etwas Nützliches“ zu tun. Dass das FSJ sehr genutzt wird zeigt, dass Menschen sehr wohl bereit sind, ohne Profitgier viel zu arbeiten.

20.03.2017

Elitäres Scheitern: Bei den “fuckup nights“ (FUN) werden events rund um die Welt organisiert, in denen UnternehmerInnen ihr Scheitern schildern. Das nächste in Wien am 16. März organisiert A1. Als locations dienen so bescheidene Orte wie das Palais Eschenbach oder das Looshaus. Alle sind lustig und trinken Bier. Die „Gescheiterten“ haben keine wirklichen, existentiellen Probleme. Eine gescheiterte Unternehmensberaterin, die nun als Managerin in einem Konzern arbeitet, ein Autor, der sein Scheitern darin erblickt, dass er nicht allseits bekannt ist, haben sich u.a.

20.03.2017

Ab 2026 soll die Fußballweltmeisterschaft der Männer von bisher 32 teilnehmenden Teams auf 48 aufgestockt werden. Ein Kommentar auf der Homepage sportschau.de benennt die Motivation dahinter: „Um 600 Millionen Euro werden die Einnahmen der FIFA steigen, es geht ums Marketing, und die Sponsoren reiben sich die Hände. Wer das Profitgier nennt, der vergisst, dass die FIFA ein Wirtschaftsunternehmen ist, das auch so handelt und denkt.

20.03.2017

Am 24. März kommt der Film Le jeune Karl Marx/Der junge Karl Marx auch in Österreich in die Kinos.

Der Film erscheint quasi zum hundertsten Jahrestag der Russischen Revolution – dem bis heute überragenden Zeugnis von Marx' These, dass Ideen zu einer materiellen Kraft werden, wenn sie die Massen ergreifen.

20.03.2017

Jedes Jahr tanzt die FPÖ mit Rechtsextremen und Nazis: in der Hofburg in Wien, wie auch in anderen Bundesländern.

Und solange es nötig ist, ist die SLP mit einem lautstarken und aktiven Block vertreten. In Graz kamen am 21.1. trotz dem pseudo-lustigen Slogan “Was ist das für 1 Ball vong Rechtsextremismus her” rund 300 Leute zu diesem wichtigen Event. Die SLP war Teil davon und brachte die soziale Frage als Thema in die Demo ein. In Graz und Wien sorgten SLP-Demo-Moderatoren für gute – und v.a. politische – Stimmung.

20.03.2017

Am 28.1. organisierte die SLP eine Aktion vor der Russischen Botschaft in Wien. Anlass war der internationale Solidaritätstag gegen ein Gesetz, das Strafen für einmalige häusliche Gewalt quasi aufhebt und häusliche Gewalt weiter verharmlost. Aus Russland, u.a. von der SLP-Schwesterorganisation „Sozialistische Alternative“ war zum Aktionstag aufgerufen worden. Fast schon nach russischen Standards, versuchte uns die Polizei zu behindern, indem sie uns einen Platz fast außerhalb der Sichtweite der Botschaft zuwies.

17.03.2017

Am 2.2. demonstrierten 500 KollegInnen gegen die Aufkündigung des Werbe-Kollektivvertrages (dem andere folgen könnten) und für eine Gehaltserhöhung. Die WKÖ will über eine KV-„Modernisierung“ verhandeln und meint damit Verschlechterungen. Aber wir brauchen eine IST-Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn. Die Proteste haben gewirkt und ein Abschluss von 1,3% ist möglich. Aber es muss weitergehende Kampfmaßnahmen geben, wenn die Arbeitgeber weniger bieten. Das ist auch eine bessere Ausgangsbasis für einen KV Neu.

17.03.2017

Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung wurde aus den Kollektivvertragsverhandlungen im privaten Sozialbereich (SWÖ, früher BAGS) ausgelagert. Ab April wird verhandelt. Die GPA-djp will eine Verkürzung auf 35 Wochenstunden. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Doch die Betriebe würden versuchen, die Mini-Verkürzung durch Überstunden und höheren Arbeitsdruck auszugleichen.

17.03.2017

In deutschen Fastfood-Ketten rumort es aufgrund der aktuellen Lohnverhandlungen. Nachdem die Unternehmensseite nicht über ein Angebot ging, das den Stundenmindestlohn nur um drei Cent überschreitet, gab es am 26.1. erste Warnstreiks in Fastfood-Filialen. Das ist gut. Beteiligt waren neben Beschäftigten von McDonald‘s, Burger King, Pizza Hut auch welche von Starbucks. Der erste Warnstreik in der Gastronomie seit 1991 ist auch ein Beispiel von internationaler Solidarität.

17.03.2017

"Grün" ist nicht automatisch links. Man muss gar nicht zurückgehen bis zur Umwelt-und Tierschutzgesetzgebung der Nazis. Rechte suchten auch nach 1945 Anschluss an die grüne Bewegung wie August Haußleiter, der auch nach 1945 der CSU zu rechts war und dann bei den Grünen landete. Nicht, dass Umweltanliegen Neigungen nach rechts implizieren würden. Aber sie schließen sich auch nicht aus und sind gelegentlich Ausdruck von nach rechts anschlussfähigen antimodernistischen Vorurteilen, die von einer (ökologisch wie gesellschaftlich) vermeintlich heilen vorindustriellen Welt träumen.

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