So 01.12.2019
Hipper patriotischer Rap statt schmuddeligem Rechtsrock - das ist Teil der Strategie der Identitären, mit der sie versuchen, rechtsextreme Ideologien salonfähig zu machen.
Verstaubte völkische Ideologie wird sprachlich neu verpackt - „Kultur“ ersetzt „Rasse“. „Werte“ wie Nationalstolz, Loyalität und Heimatliebe werden betont. Diese Verschleierungstaktik verwendet auch der rechtsextreme Rapper Chris Ares. Er steht den Identitären und dem rechtsnationalen Flügel der AfD sehr nahe, und bezeichnet seine Musik, wie viele NS-Rapper auch, als „patriotischen Rap“.
Um ein breites Publikum mit rechtsextremen Parolen zu erreichen, kann Chris Ares auf die Unterstützung des Arcadi-Vereines zählen. Dieser versucht, über den Arcadi Verlag und Arcadi Musik “einen jungen, hippen, rechten Lifestyle salonfähig zu machen” wie Stefan Sommer in einem Beitrag für den Bayerischen Rundfunk schreibt.
Die sprachliche Verschleierung und strategisch geplante Strukturen (u.a. Arcadi-Verein) der Neuen Rechten ermöglichen Chris Ares breiteren Erfolg. Seine Single „Neuer Deutscher Standard“ hat es, und das ist keinem NS-Rapper gelungen, in die deutschen Charts geschafft, außerdem ist sie auf Spotify, Amazon und Itunes zu finden. Private Konzerne machen also Profite mit rechts-nationalem Gedankengut – MTV distanzierte sich zwar in einem Artikel von Chris Ares, „muss“ seine Musik jedoch im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit den Offiziellen Deutschen Charts veröffentlichen – die Hose des Profits ist halt doch näher als das übergezogene Hemd des Antirassismus.