Fr 31.03.2017
Die Unternehmen wollen uns noch mehr ausquetschen. Wir sollen mehr arbeiten für weniger Geld. Die Löhne sinken, beim Kündigungsschutz wird gestrichen und der Druck auf Arbeitslose wird erhöht. Einen Betriebsrat zu gründen wird immer gefährlicher. Kollektivverträge wollen sie auch abschaffen. Das Arbeitsinspektorat, dessen Aufgabe es ist, den Schutz von ArbeitnehmerInnen zu kontrollieren, wird mit einer inszenierten Medienkampagne so unter Druck gesetzt, dass es sich bereits im Interesse von Unternehmen über Ausnahmen von Arbeitsschutzbestimmungen erkundigt. Gewerkschaften werden zu Feinden erklärt. Der Wind wird härter.
Die Debatte über die Abschaffung der kalten Progression ist ein Scheingefecht: Die SPÖ tut so als täte sie etwas für untere Einkommen und die ÖVP entlastet die oberen. Arbeitszeitverlängerung (im Tarnsprech „Flexibilisierung“ genannt) steht ganz oben auf der Wunschliste – 12-Stunden-Tag, Sonn- und Feiertagsarbeit, Überstunden ohne Zuschläge. Zahlreiche Studien warnen vor den fatalen Folgen.
Was macht die Gewerkschaft? Sie setzt sich mit den Unternehmern hin und verhandelt über die Umsetzung. Absurder geht es nicht. Die Spitzen der österreichischen Gewerkschaften haben die Argumente der Unternehmen von Standortlogik und „Sachzwängen“ längst übernommen.
Doch die Unternehmer geben uns keine Jobs, auch wenn wir noch so viel und billig hackeln. Die Arbeitszeit muss verkürzt werden – und zwar bei vollem Lohn! Nur so können Jobs geschaffen werden. Zusätzlich müssen die Löhne erhöht und automatisch an die Inflation angepasst werden. Das ist nicht unrealistisch, denn das Geld dafür ist da – bei den Profiten der Unternehmen, die wir erarbeiten. Ihre Angriffe und ihre Propaganda können wir nicht mehr hören. Mit einer kämpferischen Gewerkschaft haben wir Stärke und Möglichkeit, uns die Reichtümer zu holen, die wir erarbeitet haben, die sich aber andere einstecken. Doch dazu brauchen wir andere, nämlich demokratische und kämpferische Gewerkschaften. Und die müssen wir aufbauen!
Die SLP fordert:
- Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohn und Personalausgleich!
- Mindestlohn, Mindestpension und Mindestarbeitslosengeld von 1.700 €! Sowie die automatische Anpassung an reale Inflation!