Fr 17.03.2017
Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung wurde aus den Kollektivvertragsverhandlungen im privaten Sozialbereich (SWÖ, früher BAGS) ausgelagert. Ab April wird verhandelt. Die GPA-djp will eine Verkürzung auf 35 Wochenstunden. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Doch die Betriebe würden versuchen, die Mini-Verkürzung durch Überstunden und höheren Arbeitsdruck auszugleichen.
Die SLP fordert eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden, bei vollem Lohn und Personalausgleich. Das ist nötig, um hohe Burnout-Raten zu bekämpfen, die Betreuungsqualität zu erhalten/verbessern, sowie Jobs zu schaffen. Eine breite Kampagne, um das zu erreichen könnte so aussehen:
Die Zeit bis zum Verhandlungsstart kann für Betriebsversammlungen genutzt werden, wo KollegInnen Forderungen diskutieren und dem Verhandlungsteam einen verbindlichen Auftrag geben. Unterschriftenlisten für den Forderungskatalog machen Druck auf Unternehmen und nehmen die Gewerkschaftsbürokratie in die Pflicht. Auch die „Unfinanzierbarkeit“ muss diskutiert und aufgezeigt werden, wo Geld ist: Nämlich bei den Reichen!
Erste Aktionen gleich zum Verhandlungsstart: Eine bundesweite Demo am ersten Verhandlungstag würde die Ernsthaftigkeit der Gewerkschaften zeigen. Die Verhandlungen sollten transparent (z.B. mit Videostream) stattfinden, um die Scheinheiligkeit und Lügen der UnternehmerInnen aufzudecken. Wenn diese nicht nachgeben, können öffentliche Betriebsversammlungen in der Arbeitszeit den Druck erhöhen. Streiks müssen ernsthaft vorbereitet, Fragen von Notversorgung geklärt werden.
Wenn nötig, muss auch gestreikt werden – und zwar sichtbar. Z.B. durch Streikdemos in den Landeshauptstädten, mit Einbindung von solidarischen KlientInnen/Angehörigen/anderen, als Gegengewicht zur Medienhetze. Angebote der UnternehmerInnenseite sollten per Urabstimmung aller Beschäftigten abgestimmt, Erfolge und Niederlagen ehrlich bilanziert werden. Dann müssen Fehler nicht wiederholt und können neue Kampagnen ernsthaft geplant werden.