Mo 30.01.2017
GewerkschafterInnen und Linke werden entlassen oder verhaftet. KurdInnen werden vertrieben und Tausende getötet. In der Türkei ist die Rechte auf dem Vormarsch. Auch in Österreich können sich Rechtsextreme aus der Türkei offen organisieren. UnterstützerInnen Erdogans schließen sich in der Union Europäisch-Türkischer Demokraten UETD zusammen. Deren AnhängerInnen fallen u.a. mit Morddrohungen gegen eine ORF-Moderatorin und Angriffen gegen kurdische Lokale auf. Noch größere Gefahr geht von der Avusturya Türk Federasyon ATF aus, der Auslandsorganisation der türkischen MHP, besser bekannt als Graue Wölfe. Die Wölfe sind eine antisemitische und faschistische Bewegung, die nicht vor Gewalt zurückschreckt. In den 70ern ermordeten sie in der Türkei rund 700 Menschen, auch in Europa kam es zu Anschlägen. Die ATF stellt sich heute als harmloser Verband von Sport- und Kulturvereinen dar, tatsächlich greifen sie immer wieder politische GegnerInnen an. Das hindert die herrschende Politik nicht daran, mit ihnen zusammenzuarbeiten. In Linz kooperierte lange die SPÖ mit dem dortigen ATF Verein, der sogar einen Sitz im Integrationsrat der Stadt erhielt. PolitikerInnen aus ÖVP und SPÖ verhelfen der ATF regelmäßig zu Räumlichkeiten für Veranstaltungen, kürzlich für ein Konzert in Ried. Viele Inhalte ihrer Ideologie, wie Nationalismus, Gewaltverherrlichung und Sexismus, teilen türkische mit österreichischen Rechtsextremen. Deren rassistische Hetze bereitet Vereinen wie der ATF einen fruchtbaren Boden und umgekehrt.