Do 18.08.2016
Am 14. August wurde ein Antifaschist, der Mitglied der LINKEN, der linksjugend [‘solid] und der Sozialistischen Alternative (SAV) ist, in der Nähe seiner Wohnung überfallen. Am vergangenen Sonntag lauerten drei Vermummte ihm vor seiner Wohnung im Dortmunder Westen am Nachmittag aus einem Auto heraus auf. Sie schlugen auf ihn ein, ein Angreifer zog ein Messer und stach zwei Mal zu. Dem Angegriffenen gelang es, trotz einer Stichverletzung im Bauchbereich, zu flüchten. Der Angegriffene war bereits am 1. August Opfer einer Attacke von Dortmunder Nazikadern geworden und hatte dagegen Anzeige erstattet.
Dortmunder Naziterror
Dortmund hat schon seit Jahren ein Naziproblem. Die Neonazis, die sich in und um die Partei „Die Rechte“ organisieren, wollen gerade den Stadtteil Dorstfeld zu ihrer Hochburg ausbauen. Gewalt und Einschüchterung gegenüber MigrantInnen und politisch Andersdenkenden sind an der Tagesordnung.
In den letzten Wochen fiel die Dortmunder Naziszene durch erhöhte Gewaltbereitschaft auf. So war sie an dem Angriff von circa 40 Neonazis auf acht antifaschistische DemonstrantInnen am Kölner Hauptbahnhof beteiligt, bei dem eine Person so schwer verletzt wurde, dass sie im Krankenhaus behandelt werden musste.
Neue Dimension
Mit dem jüngsten Angriff hat der Terror, der von den Dortmunder Nazis ausgeht, eine neue Dimension erreicht. In diesem Fall wurde einem Antifaschisten, der kurz zuvor namentlich Anzeige gegen Dortmunder Nazi-Kader gestellt hatte, aufgelauert und ein Mordanschlag auf ihn verübt. Das weckt Erinnerungen an die Zeit von 2001 bis 2006, in der Nazis in Dortmund fünf Menschen ermordeten.
Sie wollen Menschen in Todesangst versetzen. Von etablierten Parteien und Polizei wurde dieses Problem jahrelang kleingeredet. Scheinbar harte Maßnahmen gegen die Naziszene, wie das Verbot des „Nationalen Widerstands Dortmund“, erwiesen sich als wirkungslos, nachdem sich die Szene in der Partei „Die Rechte“ neu organisiert hatte und jetzt sogar den Schutz des Parteienrechts genießt. Trotz großen gesellschaftlichen Widerstands setzt die Polizei immer wieder Aufmärsche der Nazis in der Stadt durch.
Nötig ist jetzt eine Offensive gegen den Naziterror in Dortmund. Alle antifaschistisch eingestellten Organisationen, allen voran die Gewerkschaften und natürlich DIE LINKE,haben die Verantwortung und die Möglichkeiten ihre zig-tausend Mitglieder zu informieren und zu mobilisieren.
Die Vorbereitungen zu einer Demonstration durch ein breites Bündnis laufen. Weitere Informationen folgen in Kürze.