Zahlen und Fakten zur FPÖ

Teil des Vorwärts Schwerpunkt zur FPÖ.

1949: Gründung des VdU (Verband der Unabhängigen) als Sammelbecken ehemaliger Nazis, Großdeutscher und des Landbunds. Kandidatur bei den Nationalratswahlen als WdU (Wahlpartei d.U.): 11,7 % Stimmenanteil. Nach folgenden Wahlverlusten interne Richtungsstreitigkeiten und Spaltung.

 

1955: Gründung der FPÖ, in der der VdU aufgeht. Erster Obmann wird der ehemalige SS-Brigadeführer Anton Reinthaller (von 1950-1953 wegen Wiederbetätigung inhaftiert). Bei Wahlen erhält die FPÖ im Schnitt um 6 %.

 

1958: Friedrich Peter, ehemaliger SS-Obersturmführer, wird Obmann (bis 1978): erste Versuche, der FPÖ einen liberalen Anstrich zu geben und koalitionsfähig zu werden.

 

1970: Tolerierung der SPÖ-Minderheitsregierung von Bruno Kreisky. Dieser revanchiert sich mit einer Wahlrechtsreform, die der FPÖ den Verbleib im Parlament sicherte.

 

1980: In einer Kampfabstimmung setzt sich der liberale Flügel gegen den Peter-Nachfolger Alexander Götz durch. Neuer Obmann wird Norbert Steger.

 

1983: Die FPÖ fährt bei den Nationalratswahlen mit 5 % das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein. Um dennoch eine Regierungsmehrheit zu erreichen, holt sie Fred Sinowatz (SPÖ) in eine Koalition.

 

1986: Auf dem Innsbrucker Parteitag wird Jörg Haider in einer Kampfabstimmung neuer Obmann. Steger spricht von einem „Putsch der nationalen Burschenschaften“; Kanzler Franz Vranitzky löst die Koalition auf.

 

1986 – 1999: Haider betreibt aus der Opposition heraus offen rassistische Hetze, treibt die „Systemparteien“ SPÖ und ÖVP vor sich her. Vor allem ÖGB und Arbeiterkammer prangert er nach einer Korruptionsaffäre um die Funktionäre Rechberger/Zacharias als Prvilegien- und Pfründestadl an: „Sozialismus = Funktionärsbereicherung minus schlechtes Gewissen“.

 

1999: Mit 26,9 % wird die FPÖ zweitstärkste Partei bei den Nationalratswahlen und bildet mit der ÖVP unter Wolfgang Schüssel eine schwarz-blaue Koalition. Bei vorgezogenen Nationalratswahlen 2002 sackt sie auf 10 % ab, bleibt aber in der Regierung.

 

2005: Die Parteispitze um Jörg Haider spaltet sich nach internen Streitigkeiten ab und gründet das BZÖ. HC Strache wird Obmann und die FPÖ erstarkt wieder: 17,54 % (2008); 20,51 % (2013).

 

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