Di 10.12.2013
Der Ruf aus der Wirtschaft nach LehrerInnen mit Erfahrungen aus dem „wahren“ Berufsalltag wird lauter. Die Wirtschaftskammer sieht in ihnen den Schlüssel für ein besseres Bildungssystem. Ihre Aufgabe soll es sein, SchülerInnen und Studierende auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zuzuschneiden, damit die Unternehmen optimal von ihnen profitieren können. Die Qualität des Unterrichts wird dadurch keineswegs verbessert, wie man an Berufs- und Fachhochschulen beobachten kann. Dort findet man viele UnternehmerInnen, die sich als Lehrkräfte ein zweites Standbein aufbauen wollen, wenn es im eigenen Unternehmen mal nicht so gut läuft. Staatliche Absicherung, wenn man in der Privatwirtschaft scheitern sollte. Als Aufnahmekriterium reicht eine Berufsausbildung im entsprechenden Beruf. Wie fachlich kompetent sie sind, ist die eine Frage, wie motiviert sie sind, die andere. Da die Priorität beim eigenen Betrieb liegt, ist der Unterricht oft schlecht vorbereitet. Die fachlich besten UnternehmerInnen sind mit dem eigenen Unternehmen ausgelastet und haben kaum Interesse an einem schlecht bezahlten LehrerInnenjob mit miesem Image. Doch wir wollen ohnehin lernen fürs Leben, nicht für die Wirtschaft! Dazu brauchen wir berufsbildende Schulen mit Lernwerkstädten und qualifizierten LehrerInnen, die auch aus der Sicht der Beschäftigten, nicht der UnternehmerInnen, unterrichten.