Zu politisch: Tunesische Rapper verhaftet

Laura Rafetseder

Zwei tunesische Rapper – Weld El 15 und Klay BBJ - wurden im August zu Gefängnisstrafen verurteilt. Ihr Verbrechen: In ihren Rap Songs kritisieren sie Polizei und Korruption in Tunesien. Die Situation ist zugespitzt – KünstlerInnen werden verhaftet, weil sie politische Kunst machen. Die Angriffe sind auch Symptom des Kampfes von Revolution und Konterrevolution. Weld El 15 wurde zuvor wegen des Songs „Boulicia El Kleb“ („Die Polizei sind Hunde“) zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, musste aber wegen Protesten freigelassen werden. Die ursprüngliche Revolution hat nicht die erhofften Verbesserungen gebracht. Gleichzeitig hat die Bewegung nach der Ermordung des Oppositionspolitikers Mohamed Brahmi einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Herrschenden sind nervös, stehen unter Druck der Bewegung und müssen Zugeständnisse machen. Sie versuchen aber auch, Proteste zu unterdrücken. Vor diesem Hintergrund fand der Generalstreik am 3. September statt. UnterstützerInnen aus dem CWI schlagen demokratisch gewählte Selbstverteidigungskomitees von ArbeiterInnen vor, um die Revolution zu vollenden, sowohl gegen Ennahda wie auch das Militär. KünstlerInnen können eine Rolle dabei spielen, diese Ideen zu verbreiten.

 

 

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