Do 11.07.2013
12.600 Menschen arbeiten in Österreich für Siemens. Über 1.000 dieser Arbeitsplätze könnten bis Ende des Jahres abgebaut werden. Betroffen sind Standorte in Wien, Linz und Weiz. Europaweit geht es um 10.000 Jobs. „Das unfähige Management will die MitarbeiterInnen für die eigenen Fehler büßen lassen,“ so eine Siemens-Kollegin gegenüber Vorwärts. Tatsächlich hat die Siemens-„Führung“ in den letzten Jahren Mist gebaut. Züge wurden nicht rechtzeitig fertiggestellt, Investitionen in Solaranlagen in den Sand gesetzt.
Doch auch die internationale Wirtschaftskrise macht dem Konzern zu schaffen. Das Geschäft mit Fabrikausrüstung in China und den USA stagniert. In der Eurozone ist auch nur wenig zu holen. Das wird in den nächsten Jahren schlimmer werden und auch andere österreichische Unternehmen bedrohen. Schon jetzt liest man von Fabrikstilllegungen und Arbeitsplatzabbau. Wichtig ist jetzt, dass die KollegInnen klare Informationen über das wahre Ausmaß der geplanten Jobverluste bekommen. Bislang haben sich sowohl das Management als auch die sozialdemokratische Betriebsratsmehrheit in Schweigen gehüllt.
Unklar ist auch, wie viele LeiharbeiterInnen betroffen sind. Sie tauchen in der Personalstatistik des Konzerns nicht auf. Das wahre Ausmaß des Stellenabbaus könnte also höher sein als berichtet. Der Konzern wird einen Teil der Einsparungen über „golden handshakes“ regeln wollen. Ältere KollegInnen könnten das als einen Weg in die frühe Pension sehen. Das ist verständlich. Es muss aber klar sein, dass jeder verlorene Arbeitsplatz auch für zukünftige Generationen verloren ist. LeiharbeiterInnen bei Siemens kämpfen für einen eigenen Betriebsrat zur Durchsetzung ihrer Interessen. Das muss vom Gesamtbetriebsrat und den
Gewerkschaften unterstützt werden! Gleichzeitig sollten sich kampfbereite KollegInnen so schnell wie möglich vernetzen. Ein Treffen außerhalb der Arbeitszeit könnte ein erster Ansatz sein, eine Betriebsversammlung ohne Spitzel vom Management ebenso. Der Widerstand muss gut organisiert werden!