Covid-19: Sozialistische Antworten auf die Corona-Krise!

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25.03.2020

Die Coronoa-Krise trifft alle, aber nicht alle gleich  Aktuell rücken die Lebens- und Arbeitsrealitäten von uns allen näher zusammen. WAS wir konkret für einen Job machen ist gerade weniger wichtig als WIE wir von der Corona-Krise betroffen sind.  Die Seite Corona Arbeitsrealitäten #ohneunsgehtnichts

macht diese unterschiedlichen Situationen sichtbar. Teilt auch ihr eure Situation, deckt Missstände auf und stellt Forderungen auf. In der Gruppe Corona Arbeitsrealitäten #ohneunsgehtnichts können wir diskutieren und anfangen den Widerstand für die Zeit nach dem Lockdown zu organisieren. 

 

#ohneunsgehtnichtshttps://www.facebook.com/ohneunsgehtnichts/


21.03.2020

Krankenpfleger*innen und Supermarktkassierer*innen sind gegenwärtig zu Recht vermehrt im Fokus der Medien. Die Leistungen von Behindertenbetreuer*innen werden dabei häufig übersehen.Hier ein beeindruckendes Beispiel: Walter Waiss ist vorübergehend in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung, die unter Quarantäne steht, eingezogen. Das Risiko, sich dabei selbst zu infizieren, ist enorm, die physische und psychische Belastung auch. Selbstverständlich freuen sich auch Behindertenbetreuer*innen über Anerkennung und ein "Danke". Essentieller ist aber - jenseits dieser Extremsituation - eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden beim vollem Lohn und Personalausgleich, die konsequente Einhaltung des Arbeitsrechts und eine angemessene finanzielle Vergütung!


18.03.2020

Wenn streiken Leben rettet! - Jetzt auch in Österreich Heute morgen haben Arbeiter*innen in Linz zwei Stunden gegen das "unverantwortliche Verhalten der Firmenleitung" gestreikt.Damit schließen sie sich Arbeiter*innen in Italien, Spanien, Frankreich und Belgien an (siehe unser gestriger Post).Arbeiter*innen erzwingen per Streik den Stopp der Produktion um sich selbst und die ganze Gesellschaft zu schützen.

 


17.03.2020

"Wir sind kein Vieh, das zur Schlachtbank geführt wird" Oder: Wenn streiken Leben rettet!Arbeiter*innen in Italien, Spanien und Belgien erzwingen per Streik den Stopp der Produktion um sich selbst und die ganze Gesellschaft zu schützen. 

  • 5000 Beschäftigte im baskischen Mercedes-Werk und Arbeiter*innen in verschiedenen Fabriken in Italien, in Logistikzentren und im Hafen von Genua sowie Arbeiter*innen in einem belgischen Audi-Werk streiken für ihr Recht auf Gesundheit. Dieses müssen sie gegen den Willen der Konzern-Bosse durchsetzen, denn die wollen die Produktion weiterlaufen lassen wollen [1]. In der Zeitung des italienischen Unternehmensverbands Confindustria beschrieb eine Kommentatorin den kapitalistischen Akkumulationszwang:„Der Produktionsunterbruch wäre ein schlimmer Fehler, das würde unser Tod bedeuten. [...]Unsere Konkurrenten greifen uns an, sie sind bereit, diese Momente der Schwäche auszunutzen“ [2], ganz nach dem kapitalistischen Mantra wie es Marx formulierte: „akkumuliere oder stirb“.
  • Das zeigt die nackte Lebensfeindlichkeit des kapitalistischen Systems, der Tod von Tausenden wird von einer kleinen Elite rücksichtslos in Kauf genommen. Die Arbeiter*innen wurden in die Fabriken gedrängt, entschieden wurde das von den Bossen die isoliert in ihren sicheren Büros saßen.
  • Die Selbstorganisierung der Beschäftigten, der Druck von Unten sorgte für den nötigen Gesundheitsschutz. Solche Schritte müssen ausgeweitet werden. Die Konzerne sollten vergesellschaftet, also in öffentliches Eigentum überführt, und unter demokratische Kontrolle gestellt werden
  • Auch in Österreich laufen viele Betriebe weiter, obwohl sie keine lebensnotwendigen Leistungen erbringen. Ein Beispiel dafür sind verschiedene Baustellen, aber auch Industriebetriebe. Diese Gefährdung muss dringend eingestellt werden, wenn die Unternehmen nicht selber schließen, müssen Beschäftigte, Betriebsräte und Gewerkschaft genauso wie in Spanien, Italien und Belgien selbst die Stilllegung von Betrieben in die Hand nehmen

16.03.2020

Ischgl & Covid 19: Profitinteresse in Reinkultur

"Da wurde versucht, aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb möglichst lange aufrechtzuerhalten." in Ischgl erkrankter Tourist.Mittlerweile ist klar, dass die Tiroler Skiorte eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Covid-19 in Europa gespielt haben. Schon am 5. März hatte Island Tirol, nachdem rückkehrende Urlauber*innen positiv getestet worden waren, zum Risikogebiet erklärt. Den ersten bestätigten Corona-Fall in Ischgl gab es am 7. März. Tagelang versuchten Verantwortliche vor Ort die Verbreitung kleinzureden und versäumten es, breit über die Gefährdung zu informieren. Der Liftbetrieb endete erst am 15.3. und jener von Beherbergungsstätten überhaupt erst heute, am 16.3.. Es dauerte bis zum 14.3. bis die Regierung entschlossenere Maßnahmen setzte. Damit haben die Tiroler Tourismusunternehmer*innen massiv dazu beigetragen, das Virus in ganz Europa zu verteilen - allein in Norwegen haben von 1198 Infizierten 491 das Virus aus Österreich. Es sind Profitinteressen, die hier über Menschenleben gesetzt wurden. Tourist*innen und Beschäftigte wurden wissentlich einer unmittelbaren Gefahr ausgesetzt und durch das rücksichtslose Vorgehen noch Unzählige mehr in ganz Europa.

  • Wir fordern eine unabhängige Untersuchung der Entwicklungen in den Tiroler-Skiorten durch Vertreter*innen der Beschäftigten und der Gewerkschaften: Welche Unternehmen und Politiker*innen haben Warnungen ignoriert, den Skibetrieb möglichst lange offen gehalten um so noch möglichst viel einzunehmen?
  • Wir fordern dass alle Beschäftigten bei voller Bezahlung durch die Tourismusindustrie, die in den letzten Jahren - und offensichtlich auch Tagen - Gewinne eingefahren hat, solange es nötig ist zu Hause bleiben können.
  • Jene Unternehmen, die versuchen die Krise auf dem Rücken der Beschäftigten zu “lösen” indem sie Kolleg*innen entlassen und jene Unternehmen, die nachweislich andere gefährdet haben müssen enteignet und unter Kontrolle und Verwaltung der öffentlichen Hand und der Beschäftigten gestellt werden.
  • Staatliche Gelder nicht zur Sicherung der Profite und Vermögen der Tourismusindustrie sondern zur Sicherung der Einkommen der Beschäftigten!
  • Volle Medizinische Unterstützung für alle Tiroler Beschäftigten, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft!

14.03.2020

Coronavirus: Do&Co und Casinos melden Mitarbeiter beim AMS an

Die ersten Unternehmen lassen Beschäftigte für die Corona-Krise zahlen: Die Gewerkschaft vida berichtet, dass 1.234 Beschäftigte des größten österreichischen Gastronomiebetreibers Do&Co beim AMS angemeldet werden - sogar ohne Ankündigung beim Betriebsrat. Der Konzern hat im vergangenen Jahr 8 Millionen Euro an Gewinn ausgeschüttet. Gleichzeitig melden auch die Casinos 2.000 Beschäftigte beim AMS für Kurzarbeit an und der Sprecher des Verbandes der Hoteliers in Salzburg, fordert die Möglichkeit Beschäftigte sofort zu kündigen.Das alles sind erste Anzeichen dafür, dass Unternehmen schon jetzt damit beginnen die Corona-Krise auf unserem Rücken abzuladen. Während die Beschäftigten in den letzten Jahren die Profite erwirtschaftet haben, sollen sie jetzt ihre Arbeitsplätze verlieren.Wir sind der Meinung, dass wir nicht für die Krise zahlen dürfen und fordern:Keine Kündigungen und volle Bezahlung, finanziert aus den Profiten der letzten Jahre!


13.03.2020

Covid-19: sozialistische Antworten notwendig!Absage unserer lokalen Treffen - aber wir bleiben aktiv! Aufgrund der rasanten Ausbreitung des Covid-19 wird unsere politische Arbeit umso wichtiger - wir passen sie aber den neuen Umständen an - unsere lokalen Treffen und Veranstaltungen werden in den nächsten Wochen nicht stattfinden. Wir werden aber viel veröffentlichen und treffen uns weiterhin regelmäßig - allerdings vorübergehend online. Außerdem werden wir Initiativen zur Hilfe von Angehörigen der Risikogruppe vor Ort unterstützen. Genauere Infos werden wir in den nächsten Tagen herausgeben.Die Krise ausgelöst durch die Verbreitung von Covid-19 ist zweifelsfrei eine tiefe und wie bei allen Krisen im Kapitalismus zeichnet sich schon jetzt ab, dass die ärmsten und die Arbeiter*innenklasse am stärksten darunter leiden werden. Schon jetzt machen erste Berichte von Massenentlassungen die Runde und zahlreiche Menschen mit prekärer Beschäftigung, kleine oder Scheinselbständige verlieren ihre Existenzgrundlage. Gleichzeitig zeigt, die baldige Überforderung des Gesundheitssystems, die katastrophalen Folgen der Sparpolitik der letzten Jahre in diesem Bereich. Wir wollen in den nächsten Wochen aufzuzeigen, dass sich auch in den Maßnahmen die zur Bekämpfung der Auswirkungen des Virus ergriffen werden Klasseninteressen ausdrücken und werden Lösungen im Interesse der Arbeiter*innenklasse vorschlagen.


12.03.2020

Covid-19: Reaktion der Arbeiter*innenbewegung notwendig!

Die Industriellenvereinigung, als Vertreterin des österreichischen Kapitals, hat angesichts des Coronavirus bereits einen umfassenden Forderungskatalog vorgelegt, inklusive Steuersenkungen, einem Abbau an Kontrollen in Unternehmen usw. Der Österreichische Gewerkschaftsbund hat sich bis jetzt darauf beschränkt, mehr Mittel für eventuell anstehende Kurzarbeit zu fordern. Angesicht des Ausmaßes der drohenden Krise und dem Fakt, dass wir der Regierung nicht vertrauen können, eine Krisenprävention im Interesse von Beschäftigten und Jugendlichen sicherzustellen, braucht es dringend eine unabhängige Diskussion in der Arbeiter*innen- und Gewerkschaftsbewegung, wie mit dem Virus umgegangen werden kann und welche Maßnahmen sinnvoll sind - unter Einbeziehung von Expert*innen aus Wissenschaft und Gesundheit. Teil einer solchen Diskussion könnten Betriebsversammlungen in allen Betrieben sein, sowie branchenspezifische Betriebsrät*innenkonferenzen zur Diskussion welche Maßnahmen zur Prävention von Corona an Arbeitsplätzen ergriffen werden könnten - selbstverständlich unter Einhaltung höchster Hygienestandards und notfalls per Rückgriff auf Online-Kommunikation.


12.03.2020

Covid-19: Die Maßnahmen sind politisch

Wir können nicht im Detail bewerten, welche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus sinnvoll sind. Es ist wahrscheinlich, dass sich in der Intensität der jetzt eingeleiteten Maßnahmen auch der Wunsch der Kurz-Regierung ausdrückt, jetzt als starker Krisenmanager dazustehen. Aber trotzdem wird es notwendig sein, weitgehende Maßnahmen zu ergreifen, um die öffentliche Gesundheit zu schützen. Was der aktuelle Maßnahmenkatalog jedoch zeigt ist, dass die Maßnahmen keiner neutralen Logik folgen, sondern einer politischen. Die Regierung untersagt öffentliche Veranstaltungen, was besonders Demonstrationen und politische Veranstaltungen betrifft, ab einer Teilnehmer*innenzahl von 500 (Outdoor) beziehungsweise 100 (Indoor). Gleichzeitig besuchen ca. 70.000 Menschen täglich die Shopping City Süd, die Wiener Linien geben 2,65 Millionen Fahrgäste täglich an und ca. eine Million Beschäftigte arbeiten in Österreich in Betrieben mit mehr als 250 Beschäftigten (die Kund*innen sind hier noch nicht mal inkludiert) - aber hier gibt es keine nennenswerten Einschränkungen. Das zeigt, dass die Regierung vor allem versucht, dort Krisenprävention zu einzuführen, wo es die Profite möglichst wenig trifft. Das heißt nicht, dass die Maßnahmen in einzelnen Bereichen nicht zu einem starken wirtschaftlichen Schaden führen, z.B. in der Eventbranche, wo aber auch einzelne Selbstständige wahrscheinlich den größeren Schaden tragen werden. Trotzdem ist klar, dass die Maßnahmen der Regierung von wirtschaftlichen Überlegungen stark beeinflusst werden.