Sa 01.05.2004
Die EisenbahnerInnen haben einen harten Arbeitskampf hinter sich. Nach einer kurzen Verschnaufpause zur Jahreswende, wurde um die Urabstimmung noch einmal die Erinnerung an den November 2003 wach. Viele EisenbahnerInnen sind einerseits frustriert und verunsichert, anderseits aber grundsätzlich bereit, wieder in einen Arbeitskampf zu gehen. Das zeigt sich im Urabstimmungsergebnis und geht auch aus dem obigen Interview hervor. Streik ist kein Lichtschalter, den die Gewerkschaftsführung einfach betätigen kann. Streik ist ein politischer Prozess - die KollegInnen riskieren viel und müssen daher wissen, wie und wofür gestreikt werden soll. Diese Situation verlangt nach einer klaren Strategie. Richtig wäre es gewesen, Anfang Mai über ein konkretes Endergebnis abzustimmen und bei einer Ablehnung mit Streik zu bekämpfen. Dazu gehört die Frage, wie heute ein Streik gewonnen werden könnte. Die Plattform für kämpferische und demokratische Gewerkschaften, in der die SLP mitarbeitet, meint in einem Flugblatt zur Urabstimmung: “Möglichst viele KollegInnen in allen Dienststellen sollen in Streik - und Aktionskommitees eingebunden sein. Sie sollen Aktionen vor Ort planen und umsetzen.” Zu einem Streik gehört vor allem, aktiv aus dem Betrieb auf die Strasse zu gehen um den Streik sichtbar zu machen. Dazu kommt Solidarität und die Vernetzung mit anderen Branchen. In vielen Bereichen will die Regierung sparen. Mit Solidaritätsstreiks wäre daher allen gedient!