Mo 17.10.2011
Rechte Gewalt nimmt zu
Laut Statistik des Innenministeriums stiegen rechtsextreme Straftaten im vergangenen Jahr um 28% auf 580 an. Diese offizielle Zahl ist weit untertrieben. Viele rechte Straftaten werden von Polizei und Justiz nur als „Lausbubenstreiche“ verharmlost. Gewalttätige Nazis verschwinden als „Fußballfans“ in der Statistik. In den Medien wird zwar viel über angeblich gewalttätige Linke (Sachbeschädigung) geschrieben, aber der hohe Anteil von Gewalt bei rechtsextremen Delikten kommt selten zur Sprache. Alltagsrassismus, rassistische Übergriffe durch die Polizei und staatliche Diskriminierung fehlen in der Statistik sowieso. So hält der Staat seine schützende Hand über die rechte Szene, denn oft stört es ihn gar nicht, wenn Rechte gegen Linke oder auch GewerkschafterInnen vorgehen.
Welser Nazi enttarnt
Bei der Illustrierten „Wels im Bild“ ist ein Neo-Nazi Kader aufgeflogen. Andreas Thierry arbeitet unter dem Namen „Andreas Reichl“ als Journalist. Die Schlüsselfigur der deutschen und österreichischen Fascho-Szene hatte sich einen Namen als „Theoretiker“ gemacht. In den 90ern war er FP-Straches „Wehrsport-Kamerad“. Er wurde nun entlassen, zwei Kader des faschistischen „Bunds freier Jugend“ arbeiten weiter für das Verlagshaus Moser. Auch die wegen rassistischer Sprüche aus der Modelshow gefeuerte Berghan ist dort beschäftigt. Wels ist für faschistische Umtriebe bekannt. Erst im Juli wurden dort sieben AntifaschistInnen brutal überfallen (Schädelbrüche).