Internationale Notizen

Lukas Kastner

Deutschland

Die Sixt AG - Deutschlands größter Autovermieter - versucht seit Monaten einen Betriebsrat in Rostock zu verhindern. Dazu wurden bereits vier MitarbeiterInnen, die sich an der Gründung eines Betriebsrates beteiligen wollten, fristlos entlassen. Nun sind nur noch zwei Kollegen übrig , die sich für die Gründung eines Betriebsrates einsetzen. Einer davon ist das SAV (CWI in Deutschland)- Mitglied Torsten Sting. Zuerst versuchte die Sixt AG ihn mittels einer "ordentlichen" Kündigung loszuwerden. Die Sache wurde vor Gericht ausgetragen und Torsten gewann den Prozess. Nun muss er am 7. September wieder vor Gericht. Diesmal will ihn die Sixt AG fristlos entlassen. Die Begründung lautet, dass Torsten provozierende T-Shirts trage. Um auf Nummer sicher zu gehen ließ die Konzernführung noch die dritte Kündigung "aus wichtigem Grund" folgen. Laut Geschäftsführung sei eine Weiterführung des Vertragsverhältnisses für die Sixt AG nicht zumutbar, da Torsten in den letzten Monaten öfters gegen das Unternehmen agitiert habe. In diesem Zusammenhang wird auch seine Mitgliedschaft bei der SAV - die als gewaltbereite linke Organisation dargestellt wird - als Kündigungsgrund genannt. In diesem Fall geht es um viel mehr als nur um die Gründung eines Betriebsrates. Es zeigt, dass für Unternehmen Demokratie am Betriebstor endet.

Hongkong-China

Am 1. August nahm Socialist Action (CWI in Hongkong) in Hongkong an einer Protestaktion gegen die Regierung teil. Grundlegende Ziele der DemonstrantInnen waren der Kampf für die Rechte von Minderheiten, speziell der kantonesisch sprechenden Bevölkerung sowie gegen Zensur und Diskriminierung. Anlass für die Demonstration war eine Aussage Ji Kekuangs, eines Mitglieds des Zentralkomitees in Guangzhou (Hauptstadt der Provinz Guangdong). Ji Kekuang forderte, dass der dortige Fernsehsender "Guangdong" in Zukunft keine Nachrichten mehr in kantonesisch, sonder nur noch in hochchinesisch (Mandarin) ausstrahlen solle. Dies führte bereits am 25. Juli zu einer großen Protestaktion von Jugendlichen, an der ca. 10.000 Menschen teilnahmen. Am 1. August folgte die Demonstration in Hongkong mit ca. 500 TeilnehmerInnen, bei der auch "Socialist Action" vertreten war.

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