Di 29.12.2020
Isovolta: Kündigungen
Die Gewerkschafts-Führungen in Österreich agieren weiterhin katastrophal. Aktuelles Beispiel: Das Chemieunternehmen Isovolta will in Wr. Neudorf 55 Kolleg*innen kündigen. Was hören wir von der zuständigen Gewerkschaft ProGe? Am 5.11. schreibt sie, dass es einen Sozialplan nur für Angestellte geben soll, nicht jedoch für Arbeiter*innen. Die Aussendung wirkt tatsächlich so, als ob man dieser Spaltungslinie zwischen Angestellten und Arbeiter*innen nichts entgegensetze. Man nimmt diese hin. Entscheidend ist dabei, dass keinerlei Plan für (gemeinsame) Kampfmaßnahmen enthalten ist. Man findet alles nur 'inakzeptabel'. Davon können sich die betroffenen Kolleg*innen nichts kaufen. Anstatt echten Widerstand zu organisieren, träumt ProGe-Landessekretär Slacik etwas von 'sozialer Verantwortung' herbei, die ein Unternehmen angeblich habe.
Younion, du Zwiebel
Am 2.11. wies der Personalvertreter der Wiener Berufsrettung Andreas P. im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in Wien auf Missstände und laufende Überlastung hin. Die Rettung ist laufend, mit Covid besonders, und einer solchen Terrorsituationen besonders, an ihren Grenzen. Für diese Kritik soll er nun gekündigt werden. Es wäre Aufgabe der Gewerkschaft younion, Andreas P. zu verteidigen. Doch davon ist nichts zu hören…
gpa-djp, du Lauch.
In der Pandemie gelten die Beschäftigten in Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich als Held*innen. Doch nur mickrige 1,45% Gehaltserhöhung im Gesundheits- und Pflegebereich „erkämpfte“ Younion. Dass im Sozialbereich die Verhandlungen 3 Jahre lang ausgesetzt sind, feiert die gpa-djp ab, die unter dem Druck der Krise magere 2,08% Gehaltserhöhung für 2021 geschafft hatte. Das zeugt vom Versagen der Gewerkschaftsführung.
Kampflos
Die schwarz-grüne Regierung schafft die „Hacklerregelung“ ab. Die Pro-Ge startete die Kampagne „45 Jahre sind genug“, mehr als 115.000 Menschen unterschrieben. Die Wut unter Betroffenen ist groß. Doch nun wird die Abschaffung hingenommen. Der Regierung machen Petitionen oder Appelle keinen Druck. Ein echter Kampf braucht die umfassende Mobilisierung der Betroffenen in den Betrieben und auf der Straße.