Di 09.06.2020
Die Corona-Krise bestätigt, worum es der extremen Rechten mit ihrem Gerede von „Volk“ und „natürlichen Gesetzen“ eigentlich geht. Dabei haben es diese Ideolog*innen gerade mit den Naturwissenschaften nicht so. Darwin legte 1859 mit der Veröffentlichung von „Über die Entstehung der Arten“ den Grundstein der Evolutionsbiologie. Dem folgten über 160 Jahre Forschung bezüglich der Entwicklung von Leben und Lebensformen sowie der Wechselwirkungen von Evolutionsfaktoren und Umwelt. Nirgendwo geht es darum, dass ein Löwe ins Fitnessstudio geht, um stärker zu werden. Nirgendwo liest man, dass man nach den „Gesetzen der Natur“ einen verletzten oder verletzlichen Menschen liegen lassen sollte, weil er/sie schwach sei. Nirgendwo gibt es eine wissenschaftliche Substanz für „sozialdarwinistischen“ Rassismus-Müll.
Der republikanische Vizegouverneur von Texas, Dan Patrick, gewinnt wohl den Idiotie-Preis für Sozialdarwinismus: "Es gibt wichtigeres als Leben.". In Deutschland sorgt sich die AfD ebenso um das „Wiederhochfahren unserer Wirtschaft“ wie hierzulande die FPÖ. Wessen Wirtschaft? Könnte es sein, dass das ganze Geschwafel von „Volk“ und „dem Stärkeren“ nur den kapitalistischen Profiten dienen soll?
Die „Herde“, um die es beim epidemiologischen Begriff der Herdenimmunität geht, ist übrigens die Weltbevölkerung. Jeder nationalistische Ansatz eines Krisenmanagements ist von vornherein ungenügend. Internationalismus und Anti-Rassismus sind in Verbindung mit der Überwindung des Profitsystems Kapitalismus die Problemlöser.