Mi 02.12.2015
Die 21. UN-Klimakonferenz in Paris ist gleichzeitig das 11. Treffen zum „Kyoto-Protokoll“, einem Vertrag zur Regelung der Senkung des CO2-Ausstoßes. Seit der Unterzeichnung 1997 galt Kyoto bereits mehrfach als gescheitert bzw. unwirksam. Viele der großen imperialistischen sowie erdölexportierenden Staaten sabotieren regelmäßig entsprechende Anstrengungen. Der maximal erzielte Minimalkonsens solcher Konferenzen spiegelt die Hilflosigkeit der etablierten Klimadiplomatie wider. Die Pariser Konferenz möge eine Kyoto-Nachfolge-Vereinbarung zum Ergebnis haben, welche ab 2020 wirksam werden soll. Aber selbst wenn „Kyoto III“ kommen sollte, sind wir meilenweit von der nötigen CO2-Reduktion entfernt.
Allein das erklärte Ziel, die globale Erwärmung bei unter +2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten, hinkt dem Stand der wissenschaftlichen Aufarbeitung hinterher. Das Problem: der Eispanzer Grönlands ist deutlich instabiler als gedacht. Demzufolge legt der aktuelle Weltklimabericht nahe, dass bereits ab einer 1°C-Erwärmung mit (langfristigem) Totalverlust zu rechnen ist. In den vorangegangenen Berichten ging man noch von 1,9-4,6°C aus. Daraus folgte das „2°C-Ziel“, welches nunmehr überholt ist. Dennoch wird auf der alten Basis verhandelt und der Eindruck vermittelt, das wäre ausreichend.
Laut „Climate Accountability Institute“ können zwei Drittel der CO2-Emissionen nur 90 Unternehmen zugeordnet werden. Der Konflikt um den ekelhaften Lobbyismus der Klimakiller führte 2013 am Warschauer Gipfel zum Eklat. 70 Organisationen boykottierten die Schlußsitzung, um gegen die unverhohlene Einflussnahme von Konzernen wie BMW, General Motors und Alstom zu protestieren. Eine Anti-Lobby-NGO brachte einen guten Slogan ins Spiel: „Sperrt die dreckigen Unternehmen aus den Verhandlungszimmern aus!“ Eine künftige gemeinsame Aktion aller engagierten Organisationen inklusive WissenschafterInnen, die nicht im fossil-nuklearen Sold stehen, sollte nicht im Verlassen des Sitzungssaales bestehen, sondern in seiner Besetzung, um die Klimakiller ihrerseits vor der Weltöffentlichkeit zum Abgang zu bewegen