Do 22.10.2009
Die Salzburger Landesregierung, wie die der Stadt Salzburg (beide SPÖ-geführt) sind aktuell vollauf damit beschäftigt die Kosten für ihre Budgetdefizite auf den Rücken der Bevölkerung abzuladen. Die Nulllohnrunde und die Kürzungen bei den Landesbeschäftigten (mit fleißiger Unterstützung der GÖD-Führung) waren nur ein erster Schritt. Es wird weiter zu massiven Einsparungen kommen. Leidtragende sind unter anderem freie und junge Kultureinrichtungen, die fast vollständig von den Förderungen von Land und Stadt abhängig sind. Die Landesregierung plant das Kulturbudget 2010 um 12 Prozent zu kürzen. Die Stadt hat noch keine konkreten Zahlen vorgelegt, aber auch hier sind dramatische Einsparungen zu erwarten.
Gleichzeitig ist sich die Landesregierung nicht zu blöd die Hollywoodproduktion „The unknown Wichita Project“ mit 300.000 Euro zu fördern. Im Austausch für vertraglich nicht zugesicherte (!) zwanzig Minuten des Films, der in Salzburg spielen soll.
Die Kürzungen werden wohl kaum die etablierte „Hochkultur“ treffen. Carl Philip Maldeghem, der Intendant des Salzburger Landestheaters hat laut ORF keine finanzielle Sorgen: „Ich habe bisher immer nur positive Signale von Stadt und Land bekommen. Für die kommende Spielzeit haben wir auch eine Anhebung bekommen. Das ist eine beschlossene Sache.“ Ähnliches wird wohl auf für die Salzburger Festspiele gelten. Selbst wenn die „Hochkultur“ mit Budgetkürzungen konfrontiert wäre, so hätte sie zu mindest deutlich bessere Möglichkeiten anderwärtige Förderungen zu erhalten als es unabhängige, junge Kultureinrichtungen haben.
Seit über zwei Jahren verhandeln die BetreiberInnen des alternativen Jugendkulturzentrums MARK mit der Stadtregierung über einen neuen Standort. Sie werden regelmäßig vertröstet und in provisorische Bleiben abgeschoben. Mitte November soll das neue Kulturbudget stehen. Noch immer wurde niemand informiert wie das aussehen wird. Die Kulturschaffenden der Stadt wurden nicht einmal in die Erstellung des Budgets einbezogen. Das MARK-Salzburg organisiert darum eine Demonstration vom alten hin zum (erhofften) neuen Standort.
- Am 30.10. um 10.00 MARK (Nonntaler Hauptstr. 36)
Die SLP unterstützt diese Demonstration. Wir halten es für notwendig, die Anliegen der jungen, unabhängigen Kulturschaffenden mit dem allgemeinen Kampf gegen das Abwälzen der Krise auf den Rücken der Bevölkerung zu verbinden. Wir brauchen eine starke, breite Bewegung für anständige Löhne, Sozialleistungen und gegen Rassismus!