Rote Seitenblicke: Donauinselfest

Sarah Krenn

Das Donauinselfest ist das größte OpenAir Festival weltweit. Grundsätzlich eine super Sache, dass es so ein Angebot mit freiem Eintritt gibt. Doch wer veranstaltet und finanziert das Ganze? Die SPÖ meldet es als eine Kundgebung an – somit muss sie für den Platz nichts zahlen. Finanziert wird das ganze Trara jedoch von unseren Steuergeldern, so ganz gratis ist es dann also doch nicht. Bekanntlich verschwimmen in Wien die Grenzen zwischen der Gemeinde und der SPÖ. Da mutet es auch fast nicht mehr seltsam an, dass seit 2013 ein dubioser Verein (Verein Freunde der Donauinsel) die Donauinsel vermietet und dafür Geld einstreicht - obwohl diese zu ⅔ aus öffentlichem Grund besteht. Der Verein übernimmt außerdem Verwaltungsagenden, steht aber unter keinerlei Kontrolle und ist niemandem rechenschaftspflichtig. Dass der Verein 2013 von der SPÖ gegründet wurde, streitet diese inzwischen vehement ab. Auch scheint es purer Zufall zu sein, dass sich der Verein und eine private Marketing- und Eventagentur (City Network Projektmanagement), an der einige SPÖ-FunktionärInnen Anteile halten, ein und die selbe Adresse teilen. Über 5 Millionen Euro sind für das Donauinselfest, also für die Selbstbeweihräucherung der SPÖ, da - doch für kritische Kultur wie z.B. beim Amerlinghaus „fehlt“ der Gemeinde das Geld. Ein Donauinselfest, das wirklich den WienerInnen gehören würde, würde auch kleineren und kritischen Initiativen und Organisationen Platz und Bühne bieten, und nicht nur als Wahlkampfgag der SPÖ dienen. 

 

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