Sa 08.10.2005
Pisa-Studie & Zugangsbeschränkungen auf der einen, Bildungsabbau & Rassismus auf der anderen Seite. Wir meinen, da gibt es einen sehr direkten Zusammenhang. Die herrschenden Parteien - und zwar egal wer grad dran ist - betreiben Bildungsabbau. Und um von der eigenen Politik abzulenken, schieben sie die Schuld für Probleme im Bildungswesen dann “den Ausländern” in die Schuhe.
Das Ergebnis der letzten Pisa-Studie ergab einen Aufschrei in der österreichischen Innenpolitik. Sowohl von der Opposition als auch von den Regierungsparteien wurden zuerst Schuldzuweisungen und dann Versprechungen gegeben. Einige PolitikerInnen haben sogar behauptet, dass türkische bzw. jugoslawische Schülerinnen und Schüler schuld am negativen Ergebnis der Pisa-Studie sind.
Was hier von österreichischen Politikerinnen und Politikern unterstellt wird, ist schlichtweg ein Skandal. Verantwortungslose Regierungsmitglieder geben ausländischen Kindern die Schuld für die Folgen eines Bildungsabbaus, den sie selbst verursacht haben. In den letzten Jahren haben - zuerst SPÖ-ÖVP und dann ÖVP-FPÖ-BZÖ - stark bei der Bildung gekürzt. Größere Klassen und Gruppen, weniger Geld für Bücher...
Genauso erschütternd ist die Tatsache, dass man /frau jetzt auf den Unis Zugangsbeschränkungen und Numerus Clausus eingeführt hat. Diesmal sollen nicht türkische oder jugoslawische Jugendliche schuld sein, diesmal sind es angeblich die Deutschen. Und wieder ist es nur eine Ablenkungstaktik: Seit Jahren wird der Zugang zu den Unis für Kinder aus Familien, die nicht reich sind, immer schwerer. Die Unis sollen zu einer Eliten-Schmiede werden. Das steckt tatsächlich hinter den Zugangsbeschränkungen.
SWI ist aktiv gegen Bildungsabbau und gegen Rassismus. Wir meinen, dass In- und AusländerInnen gemeinsam kämpfen müssen für:
- eine Bewegung gegen den Bildungsabbau in Schule und Uni - Rücknahme aller Kürzungen!
- einen garantierten Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz für Jugendliche!
- Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden ohne Lohnverlust, um Arbeitsplätze zu schaffen!
- Mindestlohn 1.100 Euro netto/Monat!
- volle soziale und demokratische Rechte für alle hier lebenden Menschen!
Strache macht die Hetze - Schüssel & SPÖ die Gesetze
Die rassistischen Wahlplakate der FPÖ sind widerlich. Schüssel und die ÖVP machen AusländerInnen für Probleme verantwortlich, die die Regierung verursacht hat. Die SPÖ ist nicht besser - sie hat dem neuen Asylgesetz zugestimmt und auch in der Vergangenheit eine Reihe rassistischer Gesetze gemacht. Und die Grünen betreiben in OÖ in der Koalition mit der ÖVP genau jenen Sozialabbau, der die Grundlage ist, auf der Rechtsextreme und Faschisten ihre Propaganda betreiben. Von den etablierten Parteien können wir keine Unterstützung im Kampf gegen Rassismus erwarten. Daher unterstützt SWI auch den Wahlkampf der SLP.
20. Oktober: Ein deutliches Zeichen gegen Rassismus
Am 20. Oktober will die FPÖ ihre Abschlusskundgebung am Graben abhalten. Strache wird wieder gegen MigrantInnen, Homosexuelle und Linke hetzen. Wir wollen dagegen ein deutliches Zeichen setzen. Kommt möglichst zahlreich hin - mit Tafeln und Transparenten auf denen steht, warum wir Strache und seinen Rassismus ablehnen und warum die FPÖ die schärfsten neoliberalen Sozialabbauer sind. Mach mit bei der Mobilisierung für den 20. Oktober - an Deiner Schule, bei Deinen FreundInnen, in Deinem Betrieb.
Was kannst Du tun?
- Diskutiere mit MitschülerInnen und FreundInnen
- Bastelt Tafeln und Transparente
- Organisiere einen Treffpunkt und kommt gemeinsam am 20.Oktober auf den Graben
Wir helfen Dir gerne dabei!