Di 06.11.2012
Vom 4.-8.10 fand in Wien der 6. Weltgebetskongress statt, der u.a. von den radikalen Abtreibungsgegnern von HLI (Human Life International) organisiert wurde. Grußworte gab es u.a. vom Papst, von Strache und von Stadler. Veranstaltungsort war das Palais Niederösterreich, das im Besitz des NÖ Landtages (Pröll) ist. Das spiegelt die Unterstützung seitens Kirche & Politik wider und macht die FundamentalistInnen nur noch gefährlicher.
Die SLP hatte die Initiative für Proteste dagegen ergriffen. So fand am 4.10. eine große Demo statt, die im 20. Bezirk startete. Rund 400 Menschen demonstrierten lautstark.
Die SLP intervenierte u.a mit dem Spruch „ÖVP & HLI – auf Frauenrechte pfeifen die!“. ÖVP & FPÖ versuchen schon lange, Möglichkeiten und Rechte bezüglich Abtreibung zu beschneiden. Gleichzeitig schnüren sie auch noch Sparpakete mit der Folge, dass sich immer weniger Frauen ein Kind leisten können. Deswegen war es ein besonderes Anliegen der SLP, auch soziale Fragen aufzuwerfen. Die kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln wurde gefordert und das besonders frauenfeindliche Kürzungspaket der Bundesregierung angegriffen!
Auf der Abschlusskundgebung sprach auch Dr. Fiala, medizinischer Leiter des Ambulatoriums "Gynmed" und langjähriger Kämpfer gegen die christlichen Fundis. Anschließend gab es mit ihm und Sonja Grusch, Bundessprecherin der SLP, eine Diskussionsveranstaltung im Ambulatorium. Auffallend war, dass viele medizinische und rechtliche Fragen zum Schwangerschaftsabbruch gestellt wurden. Ein weiterer Beweis dafür, dass in Österreich große Unwissenheit um dieses Tabuthema herrscht.
Am 6.10 fanden sich in aller Frühe mehrere AktivistInnen am Fleischmarkt und am Mariahilfer Gürtel (wo Kliniken sind) ein, um die Gebetsvigil der Reaktionäre zu verhindern. Es gelang, den Demonstrationszug der AbtreibungsgegnerInnen zu verhindern. Aber es kam zu einem Übergriff, als ein Mann eine Rednerin zu Boden schlug. Das verdeutlicht nur, wie gefährlich ein reaktionäres Frauenbild ist, und dass wir für mehr Frauenrechte kämpfen müssen!
Insgesamt aber war die Kampagne erfolgreich: Der Kongress wurde isoliert und es gab starke Proteste von Menschen, die Frauenrechte gemeinsam verteidigen.